21.11.2021

SURVIVE STYLE (2004)

"Survive Style" beinhaltet verschiedene Erlebnisse verschiedener Figuren fast unabhängig voneinander mit nur einigen wenigen Berührungspunkten, so dass er trotz seiner sich abwechselnden Geschichten nicht wirklich zum Episodenfilm wird. Sichtlich um besondere Momente und Bilder bemüht, schaut sich der Kern des Ganzen jedoch weit weniger stilvoll, als es nach außen hin scheint. Das Zusammentreffen der einzelnen Erzählungen ist meist simpel eingeleitet und analytisch keineswegs raffinierter Natur, Aufhänger und Schauwerte sind oft reißerischer und vulgärer Art, und so wirkt "Survive Style 5+", der nicht nur in diesem Originaltitel eine unerwartete Anbiederung an das US-amerikanische Publikum für eine Produktion aus Japan beinhaltet, oft etwas bemüht und plump. Das ist schade, sind die Situationen und viele Charakterzeichnungen doch durchaus interessant gestaltet, manchmal gar gewitzt, und ist die technische Umsetzung, ebenso wie das hier dargebotene Schauspiel selbst, doch meist professioneller Natur. 

Aber das Drehbuch, das anspruchsvoller sein möchte als es eigentlich ist, offenbart hinter optischem Gelingen und einer auf dem ersten Blick vorhandenen Kunstfertigkeit in seiner zu schlicht ausgefallenen Mentalität zu viel Oberflächlichkeit. Zwar verbessert sich der Zustand mit fortschreitender Laufzeit, aber erst kurz vor Schluss erkennt Autor Taku Tada den zwingend nötigen emotionalen Tiefgang seiner Figuren, um das zu Sehende zu etwas wirklich besonderem werden zu lassen. Gegen Ende warten die größten Momente auf den Zuschauer, eben weil nun neben sich zu leer anfühlender Besonderheiten die Gefühlswelt der Figuren griffig wird und eine entscheidende Rolle spielen darf. Schon zuvor begeistert der Streifen immer wieder mit besonderen Momenten und Ideen, wobei beiläufige oftmals besser fruchten als zentrale, als Gesamtes funktioniert dieser Mix aus Komödie, Thriller, Fantasy und Action jedoch nicht wirklich, leider. Am besten hat mir die Geschichte um eine nicht gestoppte Hypnose gefallen. Sie war der einzige Faktor dieses Filmes, für dessen weiteren Verlauf ich mich tatsächlich interessieren konnte. Alles andere habe ich in den jeweiligen Momenten genossen, immer wieder unterbrochen von zu lang ausgefallenen und zu gewollt umgesetzten Phasen des Nichtfunktionierens, trotz hoher Kreativität meist verursacht durch zu dick aufgetragene Andersartigkeit mittels Quantitäten und Provokationen.  OFDb

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