Das zentrale Komödienanliegen ermöglicht es dem Stoff entspannt und lockerleicht daher kommen zu dürfen. Man setzt die Kenntnis derartiger Stoffe voraus, um mit ihnen zu spielen, frühstückt typische Erlebnisse und Entwicklungsprozesse der Protagonisten ähnlicher Stoffe oft nur über einen augenzwinkernden Kommentar ab, dies aber nicht um lieblos schnell das Thema abzugrasen, sondern um es anders zu verarbeiten. Einen Romantikaspekt hätte die Geschichte nicht zwingend nötig gehabt, aber er bereichert den Stoff, ist er doch der Motor der den Figuren mehr Tiefe beschert, während das Wachsen von Vertrauen und Freude miteinander den Figuren die Möglichkeit gibt einmal anders mit dem Alltag umzugehen, als es die Wirklichkeit oder die Figuren aus anderen Zeitschleifenfilmen zulassen. Das ist nicht immer hochgradig kreativ, aber durchaus lustig mit anzuschauen, wobei sich die sehenswert mutigen Momente im Vergleich zur ansonsten durchschnittlichen Handlungsabfolge seltener blicken lassen.
Dennoch wird "Palm Springs" nie all zu gewöhnlich und bekommt dank
sympathischer Besetzung und charmanter Charakterzeichnung selbst in den
routinierteren Phasen einen angenehmen Unterhaltungswert hin. Die
verschiedenen Ansätze des jeweiligen Umgangs mit der Situation wissen zu
gefallen und werden schließlich für entscheidende Wendungen genutzt,
was zu einem gelungenen Finale führt und über nicht lineare Zeitabfolgen
aufgearbeitet wird, was eine ungewöhnliche Herangehensweise für einen
Film derartiger Thematik ist. So wird also auch gelegentlich kurzfristig
in der Zeit hin und her gesprungen, jedoch nicht im Handlungsablauf,
sondern im Erzählmuster. Ein wundervoller zusätzlicher Schluss, der die
komplette Geschichte erst so richtig abrundet, wartet am Ende des
Vorspanns, der vor den Abspann gesetzt wurde. So oder so ist "Palm
Springs" geistreicher ausgefallen, als er nach außen hin scheint, eben
weil er so lässig daher kommt wie seine männliche Hauptfigur. OFDb
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