Dass "Don't Breathe" solch ein gelungener Genre-Beitrag war, lag nicht daran, dass er sonderlich glaubwürdig erzählt war, aber er schaffte es jenen Gehalt diesbezüglich vorzuweisen, der ihm half innerhalb der innereigenen Logik und der Gesetze der Kinowelt überzeugend erzählt zu sein. "Don't Breathe 2" besitzt diese Eigenschaft nicht und entpuppt sich als ziemlich dümmlicher Nachzügler, der erwartet dass man alles Vorangegangene nach der nächsten Wendung vergessen hat, so wenig Sinn wie die meisten Umschwünge der Geschichte machen. Das geht anfangs noch klar inmitten einer stimmig inszenierten, Interesse weckenden Geschichte, zieht den Streifen aber immer weiter runter je mehr das Drama in den Fokus rückt. Da wird ständig betroffen geguckt, gerade der in Teil 1 so gut besetzte Stephen Lang darf in der Fortsetzung stets in pseudo-dramatischer Pose unnatürlich dastehen, da es neben Härte hier einzig um Style geht. Deswegen schaut "Don't Breathe 2" auch optisch so wunderbar aus, während er inhaltlich und mental stumpfer Natur ist. Was B-Produktionen, die sich bewusst dem Trivialbereich zuordnen, nicht zwingend schadet, macht einen auf professionelles Genre-Kino getrimmten Streifen, wie den hier besprochenen, weit mehr kaputt, erst recht wenn es am Spannungspotential trotz düsterer Bilder mangelt. Aber so ist das, wenn man einzig auf Schauwerte aus ist, eine Suspense, wie in Teil 1 eingefangen, ist mit dieser Grundhaltung nicht möglich. Dass ein Horrorfilm nicht Shakespeare oder Einstein sein muss, ist klar, aber so dümmlich in Sachen Drama und Logik wie hier geschehen, darf er nicht ausfallen. Eigentlich ist es schade, dass Teil 2 derart abstinkt, fand ich den Ansatz doch gut, dass man nicht einfach versuchte den Vorgänger zu kopieren. OFDb
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