30.01.2022

MEINE TEUFLISCH GUTE FREUNDIN (2018)

Einen solch großen Wurf wie "Schule" erwarte ich von Marco Petry nicht mehr, den schaffte er selbst nicht beim (noch immer überdurchschnittlichen) Folgefilm "Die Klasse von '99". Nach der sehr erbärmlichen TV-Arbeit mit "Eine wie keiner" ist es jedoch schön zu wissen, dass er im leichten Unterhaltungsbereich sehr wohl jemand ist, auf den man sich verlassen kann. Nachdem mir bereits kürzlich sein "Mein Freund, das Ekel" diesbezüglich zugesagt hat, freut es mich mit "Meine teuflisch beste Freundin" ebenfalls kurzweilig und charmant unterhalten worden zu sein. Bei einem Film, der stark die weiblichen Teenager ins Visier des Zielpublikums nimmt, ist das nicht selbstverständlich. Doch auch wenn Tiefgang fehlen mag und alles auf die Bedürfnisse des jungen Publikums ausgelegt ist, so bereitet die Fantasykomödie doch genügend Freude, mitunter auch aufgrund zwei gut funktionierender Liebesgeschichten. Hier geht es nicht um Glaubwürdigkeit oder hohe Kreativität, hier geht es einzig um Sympathie und Charme, und den wissen die Schauspieler und ihre Figuren, die sie verkörpern, definitiv auszustrahlen. Angefangen beim treffsicheren Spiel Samuel Finzis, der den Teufel comicartig, aber nicht überagierend anlegt, bis hin zu den vier wichtigsten Teen-Rollen ist, auch mit Hilfe der Maskenbildner, Stylisten und den Verantwortlichen für die Kleidung, ein jeder überzeugend genug besetzt, um sympathisch wirken zu können. Dass die Tochter des Teufels eigentlich von Anfang an viel zu niedliche Züge besitzt, wird aufgrund des Schwerpunktes und der Zielsetzung des Streifens nicht zum Fehler, ebenso ihr schneller Wandel ins Verliebtsein. Und da das Ganze ohnehin stets auf comichafte Basis ausgelegt ist, stört auch nicht die arg penetrante Außenseitermasche der zu Verführenden. Witze, wie die schrecklichen Strickkleider zum angesagten Modestyle zu machen, funktionieren gerade deswegen. Der naive Grundton des Ganzen, der gar nicht erst versucht mehr zu sein als vorhanden ist, sorgt für den Rest, so dass "Meine teuflisch gute Freundin" als leicht verdaulicher Film-Fast Food auf jene lockerleichte und simple Art zu unterhalten weiß, wie auch von Petry anvisiert.  OFDb

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