Silver, der erwachsene Gegner des dritten Teils, mutet nur lächerlich an und kann inmitten einer zu bierernsten Umsetzung lediglich als Parodie auf ernstzunehmende Gegner begriffen werden. Allerdings beweist Thomas Ian Griffith Kampfkunstkenntnisse und Beweglichkeit. Dass er schauspielern kann, bemerkt man hier nicht und überrascht umso mehr in seiner Rückkehr dieser Rolle in "Cobra Kai - Staffel 4", die einiges von dem, was "The Karate Kid 3" (Originaltitel) an Schaden für die Reihe anrichtet, dort wieder gut macht. Einer der wenig guten Entscheidungen des Autors findet sich in der weiblichen Teenie-Nebenrolle, schrieb man Daniel diesmal doch keine erneute Liebesgeschichte hinzu, sondern lässt die Dame lediglich als freundschaftliche Begleitung ins Geschehen treten. Dass Ralph Macchio eigentlich längst zu alt war, um den Teenager zu mimen, fällt nur bedingt auf, wirkt er für seine 28 Jahre doch noch überraschend jung, wenn auch nicht derart, dass "Karate Kid 3 - Die letzte Entscheidung" glaubwürdig im Folgejahr des Originalfilmes spielen kann. Aber wer ist schon pingelig bei solch sehenswerter Filmreihe, die es sogar schafft in der Dummfugversion des hier besprochenen Teiles noch mit genügend Restcharme zu unterhalten? Die direkten Bezüge auf die Vorgänger, die Stammbesetzung, der beibehaltene Soundtrack und manch andere Zutat sorgen dafür, dass auch die zweite Fortsetzung bei einem genügsamen Publikum fruchten kann. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
19.02.2022
KARATE KID 3 - DIE LETZTE ENTSCHEIDUNG (1989)
Nach zwei für US-Verhältnisse recht empathischen Filmen, zumindest was den Respekt vor anderen Kulturen betrifft, kommt mit "Karate Kid 3 - Die letzte Entscheidung" die reißerische Hohlbackenversion hinterher, die von Einfühlungsvermögen diesmal weit weniger erkennen lässt. Sich stets, ob im Dramen- oder im Actionbereich, dem reißerischen Schauwert zuwendend, ist aus der zweiten Fortsetzung zwar kein rein unfreiwillig komisches Werk geworden, aber definitiv nur noch ein triviales. Dass auch diese plumpere Version eines guten Stoffes so kurzweilig zu konsumieren ist, liegt mitunter an der Chemie zwischen Ralph Macchio und Noriyuki "Pat" Morita, die zumindest immer den Anschein erwecken, dass da irgendwo noch gefühlsechter Tiefsinn vorhanden ist, und dies obwohl die Weisheiten Miyagis aufgesetzter und weit weniger tiefsinnig klingen, als noch in den Vorgängern. Zudem arbeitet das Drehbuch nicht gut genug heraus, warum der Lehrer seinen Schüler diesmal nicht für das Turnier unterrichten möchte, zumindest ab jenem Zeitpunkt, an dem Miyagi mitbekommt wie sehr Daniel unter Druck gesetzt wird. Aber von psychologischer Raffinesse ist in diesem Dumpfbacken-Drehbuch ohnehin nichts zu spüren, so dass man John G. Avildsen dafür danken kann der Reihe als Regisseur treu geblieben zu sein. Dessen Handschrift, die sich an den beiden Vorgängern und unübersehbar auch an der "Rocky"-Reihe orientiert, weiß einiges zu retten, so dass man zumindest oberflächlich gut genug unterhalten wird.
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