10.03.2022

FREAKY (2020)

Nachdem Christopher Landon den "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Aspekt so erfolgreich mit dem Bereich des Slashers zur Horror-Komödie vereinte, dass es zu einer Fortsetzung kam und eine weitere angekündigt wurde, widmete er sich einer weiteren Komödienart, um diese mit dem Slasher zu einen. Herausgekommen ist "Freaky", vom Titel her diesmal deutlich an das Vorbild "Freaky Friday" angelehnt, denn diesmal wird das Thema Körpertausch zum Horror-Komödien-Stoff zusammengeführt. Und damit sich das Ganze auch ziemlich skurril anhört, darf eine hübsche Teenagerin den Körper mit einem irren Massenmörder tauschen. Nicht nur die Schriftzugspielereien zu Beginn verweisen dabei verspielt auf "Freitag der 13.", auch die Methoden und das Outfit samt Maske erinnern an Jason, der in der Vorbild-Reihe seit Teil 2 Menschen metzeln durfte. Komplett an die Mentalität eines kaum noch menschlichen Monsters hat man sich dann aber doch nicht heran gewagt, so dass der Killer im Körper des Mädchens angekommen ein wenig sprechen darf. Zwar redet er nur irre, kurze Worte, letztendlich plant er Morde jedoch gewitzter (wenn auch immer noch arg plump) als es Jason je tun würde, und wenn der Killer gegen Ende einen Redeschwall loslässt, ist es endgültig vorbei mit der mentalen Verwandtschaft zum Eishockeymasken-Killer. 

Zu streng sollte man da nicht sein, immerhin ist "Freaky" in der Entscheidung wer mit wem die Körper tauscht wirklich schwierig umzusetzen, allzu kreativ ging man dann aber allgemein nicht ans Werk. Schon "Happy Deathday" war auf den kleinsten, schlichten Nenner erzählt, um möglichst viele auf Trivialebene anzusprechen, und beim ebenfalls von Jason Blum produzierten "Freaky" ist es nicht anders, bzw. extremer sogar, so sehr wie Figurenzeichnungen sich dem Mainstream anbiedern, und dementsprechend wirkt das Ergebnis noch stärker nach Standard, trotz der theoretisch innovativen Idee, als sich bereits der Vorgänger anfühlte. Glücklicher Weise bekommt das Werk dennoch den nötigen Grad Kurzweile hin, dass er einem nicht völlig egal ist. Der Film macht Laune, auf ganz schlichte Art und lebt weniger von seiner vorhersehbaren Geschichte, als viel mehr von der Spielfreude der Akteure, die sich insbesondere in den beiden Hauptrollen wiederfindet. Kathryn Newton als Killer mag nicht überragend spielen, aber durchaus sympathisch, wenn sie mit abgefuckter Fresse Hass auf ihre Mitschüler zeigt. Und für die andere Seite konnte man Komödien-Profi Vince Vaughn gewinnen, der gerade in den Mädchenpassagen spürbar begeistert spielt. Höhepunkt dürfte dann wohl der Kuss zwischen ihm als sie und ihrem Angebeteten auf dem Rücksitz eines Autos sein. Schön dass der Film zumindest hier einen Mut besitzt, den er an den meisten anderen Stellen vermissen lässt. "Freaky" ist Standard-Ware, man soll es kaum meinen, aber er bietet zumindest jenen Standard, der zu unterhalten weiß. An genügsamen Tagen reicht das vollkommen aus.  OFDb

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