"Shôjo tsubaki" (Originaltitel) wird mit dieser Rezeptur, die dafür sorgt dass man nie weiß wie die Geschichte weiter geht, bzw. was sie überhaupt möchte, kein Meisterwerk. Aber seiner Faszination konnte ich mich nicht entziehen, so gekonnt wie hier mit wenig Geld bizarre Ideen umgesetzt wurden, inklusive einer kurzen Anime-Sequenz. Letztendlich lebt der Film aber auch fast einzig von seinem skurrilen Touch und den optischen Werten. Man taucht weder in die Gefühlswelt der gehänselten Dame auf, noch entwickelt sich ein Spannungsbogen aufgrund der mitzuerlebenden Ereignisse. Selbst wenn "Midori - The Camellia Girl" gegen Ende eine überraschende Wendung im Verhalten des Magiers nimmt, ist es doch die bizarre Auswirkung dieser Idee, welche besagte Phase interessant macht, nicht der gängige Motor üblicher Filme. Ein solcher ist er nicht, er ist selbst inmitten der ungewöhnlichen cineastischen Welt der Japaner ein ziemlich eigenständiges Stück. Inmitten seines Wahnsinns bleibt der Streifen emotional stets nüchtern, da distanziert. Umso schöner ist es, dass humoristische Elemente oft zu wirken wissen, so z.B. die Reaktion eines Zirkusartisten auf die Aussage, Midori hätte auf der Bühne Außergewöhnliches geleistet. Freilich gibt es auch einige morbide Momente zu erleben, schließlich ist "Midori" eine Achterbahnfahrt der Elemente, wo man jederzeit mit allem rechnen muss, ein Vergleich der nicht komplett überzeugt, da der Streifen an sich recht ruhig vorwärts schreitet, also kein bisschen gehetzt wirkt. Die unaufgeregte Art, in welcher Ungewöhnliches eingefangen wird, macht u.a. den Reiz an diesem Werk aus und unterstreicht seine skurrile Wirkung. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
14.11.2022
MIDORI - THE CAMELLIA GIRL (2016)
"Midori - The Camellia Girl" beruht auf einem Manga, der 1992 bereits als Anime verfilmt wurde und in der Printvariante verstärkt mit Nacktheiten arbeitet. Die einzige Regie-Arbeit von Torico blendet diese zwar nicht völlig aus, verringert sie aber. Das tut dem Film sichtlich gut, so störend wie sich die übrig gebliebenen Sexszenen hier anfühlen inmitten eines ziemlich bizarren Filmes. Interessanter Weise folgt er einem simplen roten Faden, ist also kein undurchschaubares Etwas, dessen groteske Rezeptur man nicht/kaum begreift, wie z.B. in "Tamala 2010" geschehen. Aber an skurrilen Elementen fehlt es nicht, angefangen bei den beiden menschlichen Haustieren, den phantastischen Eigenschaften des Magiers, bis hin zu solch simplen Ideen, wie jener dass Midori stets Zügen zuwinkt. Besagter Magier ist jene Figur, die am nettesten zur Protagonistin ist, er ist in seiner egoistischen Art zu lieben aber trotzdem alles andere als eine nette Begleitperson einer Frau, die (ähnlich wie später die Hauptfigur aus "Beauty Water") auch kein Sympathiecharakter ist. Einen solchen gibt es in der hier gezeigten Welt nicht, die geradezu Japan-typisch knallbunt daher kommt und gekonnt Kitsch mit anderen unschönen Dingen des Lebens paart.
Kategorien:
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