Der Doktor weigert sich zu regenerieren, reist in die Arktis, um es dort verzögern zu können, und trifft dort auf den ersten Doktor, der selbiges tat, was der Time Lord lediglich vergessen hatte. Es kommt zu einem Parodoxon, die Zeit hält an, ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg tritt ins Geschehen, und Außerirdische fordern ein, ihn in seine Zeit zurückzubringen, da ein Irrtum aufgetreten sei. Doch was motiviert die Aliens? Zusammen versuchen der erste und der zwölfte Doktor der undurchsichtigen Situation Herr zu werden...
Erinnerungen in Glas...Dass es sich bei "Aus der Zeit gefallen" um ein Weihnachtsspecial handelt, erkennt man erst, wenn das eigentliche Abenteuer vorbei ist, in einer Zwischenphase, in welcher Hauptgeschichte und wehmütiger Abschied getrennt werden. Es ist ein Abschied vom zwölften Doktor, eigentlich vom dreizehnten, wenn man den Kriegsdoktor mit zählt, und diese Bezeichnung wird zu einer wichtigen Randerscheinung im 60-Minüter, denn der erste Doktor hat noch keine Ahnung, was ein anderes seiner Ichs eines Tages tun wird. Glücklicher Weise wird er am Ende mit einer Lüge vertröstet, was jene Art wehmütigen Frieden wiedergibt, welche diese Folge generell mit ihren traurigen Happy Ends so schön zu zelebrieren weiß, so wie viele ihrer Vorgänger. Doktor 1 wurde seinerzeit zu Doktor 2, weil der Darsteller des ersten erkrankte, von Regeneration war noch keine Rede, eher von einem Trick des Time Lords. "Doctor Who - Twice Upon a Time" (Originaltitel) spielt als eine Art Jubiläum 50 Jahre später dazwischen, um dies nachzuholen, eingangs und gegen Ende wundervoll inszeniert mit Momenten von einst, ob nun neu inszeniert, oder noch auf Lager gehabt. Ich weiß es nicht, immerhin gilt vieles von einst als verschollen, und was hier als angeblich altes Material präsentiert wird, ist in keiner der deutschen Veröffentlichung zum ersten oder zweiten Doktor zu sehen gewesen, von daher ist es zumindest überzeugend umgesetzt, falls es neues Material ist.
Durchzublicken worum es in der zunächst zerfahrenen Geschichte geht, ist schwierig, klärt sich aber freilich mit der Zeit. Und bis es soweit ist, darf es, wie gehabt bei Zusammentreffen von Doktorgenerationen, ein Gekabbel zwischen ihnen und ihren Ansichten geben. Leider wird der erste Doktor für seine überholte Mentalität des öfteren vom aktuellen Doktor kritisiert, anstatt das Vergangene zu respektieren, das ist jedoch das einzig negative, das vom unangenehmen modernen Zeitgeist, der in der zehnten Staffel plötzlich auftrat, übrig geblieben ist. Selbst die Rückkehr Bills erweist sich als wenig unangenehm. Tatsächlich hätte mir ihre Rolle weit mehr gefallen, wenn sie in ihrer Staffel so charakterisiert worden wäre, wie es hier geschieht, so reflektiert wie ihre Aussagen sind, und so nachvollziehbar wie die Gefühlswelt zwischen ihr und dem Doktor aussieht, so dass der Abschied von ihr diesmal emotional schmerzen darf. Auch Nardole erscheint zum Schluss zum Abschied, ebenso wie Clara, und warum das alles sein kann, spiegelt unendlich traurig das Schicksal des Doktors wieder, das gegen Ende deutlich, als Brücke zu einem Aspekt der Hauptgeschichte, als Gleichnis zu einem Schlachtfeld erklärt wird. Entsprechend theatralisch, aber nicht ohne emotionale Wirkung, findet der Abschied von Capaldi als Doktor statt, und wir dürfen einen ersten Blick auf den neuen werfen, der erstmals weiblich sein darf. Auch der Abschied vom ersten zum zweiten Doktor zuvor bewegt, wenn auch auf simplerer Ebene, aber das Original ist, nun zu diesem Schritt bereit, in seiner Reife einen Schritt weiter wenn dies geschieht, spielten seine Abenteuer doch noch in einer Zeit vor dem Beschützen der Menschheit, geschweige denn einem Mitgefühl zu dieser Spezies - und wie eine lustige Szene verdeutlicht auch vor einer Zeit des Schallschraubenziehers. OFDb
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