In einem Mädcheninternat werden Morde begangen. Die Polizei ist
ratlos, die Schülerinnen verunsichert. Jeder scheint verdächtig, vom
Reitlehrer über die Mitschüler, bis hin zur Schuldirektorin. Eine
Teenagerin, die gerade neu dazu gestoßen ist, hegt einen Verdacht...
Zurück zu den Krimi-Wurzeln...
Was wie ein Slasher-Horror klingt entpuppt sich beim Sichten als schlichter Krimi, bei dem der Zuschauer mitraten darf wer der Mörder ist. Nach etwas zäher Anlaufzeit beginnt man sich für das was im Film passiert zu interessieren, und somit ist die Neugierde geweckt, wer denn nun der Mörder ist. Viele Tatverdächtige werden nun etwas arg mit dem Holzhammer präsentiert, so dass dem erfahrenen Cineasten früh klar wird, dass jene nicht der Killer sein können.
Man kann zwar erahnen wer denn nun für die Morde verantwortlich ist, aber für einen kleinen Genre-Routinebeitrag ist die Mörderauflösung gelungen, ebenso wie die Begründung. Sie bedarf allerdings einer zu langen Erklärung am Schluss, was die Frage aufwirft warum der Killer seinem letzten Opfer (wie in so vielen Filmen) die kompletten Hintergründe erzählt. Belustigend ist der umgekehrte Gedanke: Ob der Killer jedem seiner Opfer zuvor eine Frikadelle ans Ohr gelabert hat? Das ist ein üblicher Fehler aus den Genres Krimi und Horror, also was soll’s.
Die Darsteller sind o.k., reißen zwar nicht vom Hocker, bieten aber auch kein debiles Laientheater. Auch die deutsche Synchronisation bewegt sich im Mittelmaß. Ärgerlich sind an diesem Stück Durchschnitt ganz andere Bereiche. So ist beispielsweise die Musik viel zu penetrant. Ob in emotionalen oder angeblich spannenden Momenten, immer ist das was man zu hören kriegt zu dick aufgetragen. Dies lässt die Atmosphäre des sonst so schlicht wirkenden Werkes bröckeln. Spannung kommt ohnehin kaum auf, was einen dranbleiben lässt ist viel mehr die Neugierde. Mag sein dass Spannung mit anderer Musikuntermalung machbar gewesen wäre, aber selbst dann würde sich dieser Bereich in Grenzen halten.
Passend zur musikalischen Übertreibung gibt sich auch die Inszenierung oft zu extrem. So gibt es jede Menge reißerische Blenden, mit angehaltenem Bild zu übertriebenem Sound (dem Abspannlied der „Lindenstraße“ mit seiner Wirkung ähnlich). Dieses Stilmittel wird mittlerweile fast nur noch zu Parodiezwecken eingesetzt, in diesem Werk wird es noch ernsthaft verwendet, und das zu Zeiten, wo das Thema „Killer lauert Teens auf“ schon durch „Halloween“ und Co ein Jahrzehnt ganz anders umgesetzt wurde.
Das Genre des Krimi und die FSK-Freigabe ab 16 verraten es bereits. „Highschool Killer“ ist trotz seines vielversprechenden Titels ein überholtes Stück Film (schon zu seiner Zeit) und außerdem sehr blutarm ausgefallen. Würde der Film heutzutage geprüft werden, würde er sicherlich seine FSK 12 bekommen. Auf Härte wurde gänzlich verzichtet. Aber wer einmal wieder Mörder raten spielen will und nicht so leicht zu langweilen ist, kann ruhig mal ein Auge riskieren. Wer Blut, Spannung oder einfach einen gelungenen Film sichten will ist allerdings fehl am Platz. Für sein Entstehungsjahr ist „Highschool Killer“ einfach eine Spur zu lahm und zu brav. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen