24.11.2012

ACAROPHOBIA - CAMI - KÖNIGIN DER INSEKTEN (2006)

In einem Studentenwohnheim gehen Rieseninsekten um, welche einen Teenager nach dem nächsten töten...

Nackedeis, Sex und wenig Insekten...
 
„Acarophobia“ ist eine Billigproduktion, die man sich getrost sparen kann. Die Effekte sind derart minderwertig, dass „Lexx“ dagegen der Gott der Spezialeffekte ist. Alle Insekten sind am Computer animiert und sehen dabei so mies aus, dass es selbst zu schade wäre, sie mit dem Schuh zu zertreten. Ich konnte nicht anders, ich musste diese Viecher einfach anstarren, weil ich nicht glauben wollte was ich sah.

Nun könnte man meinen, dass das Hauptaugenmerk damit bereits untauglich ist, aber das ist so nicht richtig. Das Hauptaugenmerk schien den Verantwortlichen dieses Streifens gar nicht bei der Horrorgeschichte zu liegen, sondern viel mehr in gähnend langweiligen Erotikszenen und völlig unspektakulären Sexszenen. Die Dia-Show, die man als DVD-Besitzer von „Acarophobia“ sichten darf, unterstreicht diese Aussage. Die meisten Bilder dienten nur dem Zeigen nackter Haut.

Die Erotik reißt nicht vom Hocker, und selbst wenn würde sie spätestens wegen der miserablen deutschen Synchronisation nicht mehr funktionieren. Ich weiß nicht wo die Tonstudios ewig diese Schlaftablettenstimmen aufgabeln, aber eine kostengünstige Vertonung müsste auch anderweitig machbar sein. Die meisten sprechen ähnlich desinteressiert wie die Hauptdarstellerin aus „Exhibitionisten Attacke“ oder die weibliche Rolle aus „The Dark Area“. Die Stimmen übertreffen selbst die Synchronisationen, die einen im Pornofilm-Bereich sonst zu belustigen wissen.

Da die Dialoge ähnlich übel ausgefallen sind wie der Rest des Filmes, kann man davon ausgehen, dass auch das Sichten der Originalversion nichts mehr an dem Insektenhorror retten kann.

Ein weiteres Beispiel untalentierter Herangehensweise ist auch in der Charakterzeichnung zu finden. Die Figuren sind alles ganz grobe Klötze von Persönlichkeitseigenschaften, wie sie simpler nicht sein könnten: Die Streberin, die Schlampe, der Muskelprotz, der Softie. Wenn sich nun diese unrealistischen Schablonenfiguren mit den oben erwähnten bescheuerten Dialogen unterhalten, kann es kaum noch schlechter bzw. unechter werden. Nicht einmal das Balzgequatsche zweier sexgeiler Proleten untereinander, darüber wer gerne mal mit welcher das Bettzeug durcheinander wirbeln möchte, hat den Hauch von Authentizität.

Und lustig wird es dann, wenn die Streberin des Films, das typische Mauerblümchen, beim Mithören enttäuscht ist, dass sie in den feuchten Träumen der Sportler nicht auch als seelenlose Matratze fungiert. Nach der Sicht der Storyverantwortlichen ist klug sein halt lediglich ein Hindernis, und in Wirklichkeit wünschen sich die gebildeten Damen von heute die Wichsphantasie hirnloser Vollspacken zu sein. Diese Gedankenwelt der Ideengeber von „Killer Insekten“ (Alternativtitel) zeigt sich auch darin, dass der belesenen Studentin ewig geraten wird Party zu machen anstatt zu lernen.

Die Darstellerin der Streberin (optisch anbei zu erkennen durch das Tragen einer Brille und anbei auch die Hauptrolle) spielt übrigens am besten. Wie das Beispiel oben zeigt, rettet das die Figur allerdings auch nicht vor ihrer unrealistischen Wirkung. Eine gute Schauspielerin ist die Dame anbei auch nicht, letztendlich fällt sie nur deshalb positiver auf, da der Rest um sie herum so arg dilettantisch wirkt.

Sie hat aber auch keine Chance, selbst wenn sie mehr Talent hätte, als es im Film den Anschein macht. Gegen ein derart schlechtes Drehbuch kann man einfach nicht anspielen. Ein gutes Beispiel dürften die Situationen sein, in denen die fleißige Studentin von den Riesenkäfern erfährt und nun ihre Mitkommilitonen vor ihnen warnen will. Natürlich findet sie bei der partystarken Gesellschaft kein Gehör, wieder muss sie sich anhören, sie solle doch selber aus sich rauskommen und endlich einmal mitfeiern. Die Ratschläge dieser dummen Bande sind ihr derart wichtig, dass sie auf diesen Hinweis eingeht und darüber hinaus das Käferproblem vergisst.

Das ist lustig, die Frau löst ein Problem, dass für ihren Figurentyp niemals als Problem anzusehen wäre, und dann ignoriert sie auch noch die Bedrohung, obwohl sie schon zwei Mal Riesenkäfer sichten durfte und sogar einen Riesenstachel oder eine Kralle als Beweis in ihrem Besitz und unter dem Mikroskop bereits untersucht hat. Und dennoch lässt sie sich von einer Schlampe, deren Meinung sie theoretisch nicht einmal schätzen dürfte, einreden, sie hätte sich das Ungeziefer nur eingebildet. Und da reichen lediglich die Worte der Mitstudentin. Hier wird nicht gemeinsam das Haus durchsucht oder ähnliche Aktionen angegangen, nein, unsere Heldin lässt sich durch die Weisheit der sexsüchtigen Dame belehren.

Ähnliches passiert in „Acarophobia“, wenn die Streberin komisches grünes Zeug an einer Tür untersucht. Niemand nimmt das ungewöhnliche Zeug wahr, keinen scheint es zu interessieren.

Man liest es heraus: Die Fehler sind derart groß, dass nicht der leiseste Hauch von Talent vorhanden gewesen sein kann. Die Schauspieler sind übel, das Drehbuch unter aller Kanone, die Regie ist mies und die Spezialeffekte sind eine Beleidigung. Lustig ist im Vorspann auch zu lesen, dass der Regisseur nicht einmal das Drehbuch selber verzapft hat. Irgendwer hat den Mist geschrieben und auch noch wen anders gefunden, der es für ihn dreht und es ihm finanziert. Ich denke mal es waren Kumpels, anders kann ich es mir echt nicht vorstellen.

Zwar kommen beim Sichten ab und an Momente unfreiwilliger Witzigkeit auf, leider wird „Insecticidal - Sie kennen keine Gnade“ (Alternativtitel) allerdings nie lustig genug, um wenigstens hartgesottenen Trashfans Unterhaltung zu bieten. Anspruchslose Schundfilm-Freunde können reinschauen, das gewisse Etwas eines „Robot Monster“ oder „State Of Emergency“ findet man hier allerdings nicht. Der wahre Freund von Filmmüll wendet sich nur gelangweilt ab. Ein Haufen Untalent allein ist noch keine Garantie für freudiges Trashvergnügen. Nicht einmal das haben die Verantwortlichen von „Acarophobia“ geschafft, eine groteske Leistung!  OFDb

2 Kommentare:

  1. Manchmal verfluche ich das Gen welches mich immer wieder dazu treibt solch einen Schund bis zum bitteren Ende zu gucken. Dachte ich noch letztes Jahr das man Evil Offspring in Punkto Peinlichkeit nicht mehr toppen kann so belehrte mich heute Insecticidal eines besseren. Alles aber auch wirklich alles an dieser Gurke ist schlecht. Es fängt bei der Synchro an (manche Textpassagen wurden gar nicht synchronisiert sondern man sieht nur Mundbewegungen und jeder einzelne Sprecher klingt so als wäre er sturzbetrunken oder kurz vorm Wegdösen) und hört bei den Dialogen und Effekten auf. Sogar Asylum und Troma würden sich dafür in Grund und Boden schämen.

    Anfangs sieht man eigentlich nur ein Haus in denen schaarenweiße hübsche und flachbrüstige Mädels (okay eine davon hatte dicke Hupen) herum gurken von denen so gut wie jede (nur nicht die mit den dicken Hupen) irgendwann die Hüllen fallen lässt. Dazwischen muss man wahrlich bescheuerte Dialoge über sich ergehen lassen die man so dämlich wahrscheinlich noch nie gehört hat. Nicht ein halber Satz im ganzen Film macht auch nur irgendwie Sinn. Wenn dann noch extrem mieß animierte Käfer durchs Bild torkeln fängt es an lustig zu werden denn die Protagonisten agieren so dermaßen blöde das man sich im Sekundentakt auf den Kopf greift. Das ganze wird dann hin und wieder noch mit einer Kotz und Ekelszene garniert. Den Vogel schießen aber die Szenen mit dem Zombie-Insekten-Mädchen und der Gottesanbeterin ab. Spätestens da attestiert man den Drehbuchautoren eine unheilbare Geisteskrankheit.

    Endfazit:

    Insecticidal verhilft dem Wort "Schlecht" wahrlich zu einer neuen Bedeutung. Wo man in grottenschlechten Filmen wie "Evil Offspring" und "Voyeur.com" noch ansatzweiße einen Sinn sehen konnte versagt dieser Streifen in fast allen Punkten. Dennoch hat er mich irgendwie unterhalten aber wahrscheinlich auch nur deswegen weil ich mir gerne hübsche Mädels angucke. Wer jetzt aber nur Mädels ohne schlecht animierte Insekten sehen möchte sollte auf diesen Mist verzichten und zum DSF Kanal und den sexy Sport Clips rüber zappen. Dort kriegt man auf jeden Fall (hrhr) intelligentere Unterhaltung geboten.
    0,5 von 10 Punkten

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    1. Ja, schlechter als Asylum-Produkte, das stimmt, und das muss schon was heißen. "Evil Offspring" steht mir noch bevor, danke für die Warnung! Wird dennoch geguckt! Ich bin halt Trash-Masochist! *g

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