Vor Jahren wurde eine Highschool zum Schauplatz einer bizarren
Mordserie. Nun ist die Polizei erneut vor Ort. Eine Filmcrew wurde fast
komplett eliminiert. Ist der Täter zurückgekehrt oder einer von der Crew
durchgedreht? Verdächtige gibt’s ebenso genug wie Leichen. Ein
Überlebender berichtet was passiert ist...
Cathy steckt dort wo Baby Maggie verschwand...
Dass der Überlebende nicht alles was wir nun zu sehen bekommen wissen kann, ist ziemlich egal. Der komplette Film nimmt sich nicht ernst, und da er auf verschiedenen Erzählebenen spielt, verliert man ohnehin ein wenig den Überblick. „Return To Horror High“ wird über einen Rückblick erzählt, der von einem Filmdreh berichtet. Hier erleben wir nun Szenen des gerade gedrehten Films und welche aus der Realität während des Drehs. Da ehemalige Schüler am Film beteiligt sind, gibt es auch Rückblicke im Rückblick. Und damit die Verwirrung komplett stimmt, darf auch eine Traumsequenz nicht fehlen.
Bald ist man ähnlich verwirrt wie in Cronenbergs „eXistenZ“, was hier weniger für einen Spannungsaufbau als vielmehr als Stilmittel der Komik verwendet wird. Bis auf einige zu häufige Wendungen am Schluss funktioniert das alles auch ganz gut. Denn Regisseur Froehlich weiß wie er den Zuschauer verarscht bekommt. Erst rechnet man jeder Zeit mit echten Gefahren, irgendwann unterschätzt man diese durch x-fache Täuschungen.
Parodiert wird letztendlich der Bereich des Slasher-Horrors, jener Gattung Schocker, in welcher maskierte Killer meist junge Menschen lynchen. Mit John Carpenters „Halloween“ ging es Mitte der 70er Jahre los, und mit einer Fantasy-Variante Mitte der 80er Jahre war das Subgenre dank Freddy Krueger noch immer sehr beliebt. Die Spielerei mit den Realitätsebenen darf wohl durch seinen Einfluss Kern dieser Genre-Komödie geworden sein, das meiste andere fanden wir schon in Horror-Komödien zuvor oder des öfteren zu seiner Zeit.
Schon Anfang der 80er Jahre erblickten zwei Slasher-Parodien das Licht der Welt, die nie den Ruhm eines „Scary Movie“ erreichen sollten, obwohl sie auf ähnlich alberner Schiene angelegt waren. Der eine hieß „Was macht der Tote auf der Wäscheleine“, der andere „Wacko - Da wackelt die Bude“. Die deutschen Titel lassen bereits erahnen, warum man zumindest in Deutschland die Hände von diesen Filmen ließ. Wer weiß welchen Titel „Scary Movie“ zu dieser Zeit in Deutschland erhalten hätte!?!
Was diese Komödien ebenso auszeichnete wie ihren berühmten Bruder aus dem Jahre 2000: man wollte das Genre veralbern und zwar so wie es Mel Brooks und das Gespann Zucker/Abrahams/Zucker mit anderen Genres taten. Da stand die Komödie weit im Vordergrund, der Horror war nur die Grundlage, der in keiner Szene ernst zelebriert wurde, und teilweise wurde sehr direkt parodiert, nah an echten Szenen der Vorlagen.
„Return To Horror High“ geht einen weniger massentauglichen Weg, einen mit dem viele Zuschauer nicht umzugehen wissen. Froehlich setzt mit seinem Film auf recht grotesken Humor, während er gleichzeitig den Horror-Part nicht komplett ignoriert. Dominant ist hier der Komödien-Anteil, jedoch abgeschwächter als in einer typischen Parodie. Kurze spannende Momente kommen auf. Erst hinterher weiß man, dass auch diese zum Ziel der Komik genutzt wurden. Und die purzelt nun munter aus allen möglichen Bereichen.
Meist geht es arg albern zu. Klamauk wird häufig mit geistlos verwechselt. Doch genau hier steckt die Falle von „Return To Horror High“. Was auf dem ersten Blick albern ist, ist eine gar nicht mal dumme Parodie auf das Genre und die Methoden unter denen es entsteht. Beim noch genaueren Hingucken geht dieser Ansatz jedoch nie tief genug, so dass beim dritten Blick wieder eigentlich nur der Klamauk stehen bleibt.
Dieser teilt sich das Revier jedoch mit dem oben erwähnten Humor, der aus der Verwirrung und Veräppelung des Zuschauers und der verschiedenen Erzählebenen geerntet wird. Gleichzeitig bekommen wir es mit viel schwarzem Humor, grotesker Komik, einer handvoll Ironie und manch gängiger Filmkomik zu tun. Mal kommt der Witz sehr trocken daher, mal sehr albern. Das zeigt sich bereits an den Figuren, die entweder sehr ernst, leicht vertrottelt oder totale Versager und Freaks sind.
In all dem Brei aus Komik und Hollywood-Verweisen geht der eigentliche Aspekt, der augenzwinkernde Umgang mit dem Killer-Movie, manchmal unter. Der Massenmörder wird zur Nebensache, ab und an wird gar von Es gesprochen. Doch während Protagonisten auch übernatürliche Varianten vermuten, weiß der Zuschauer längst, dass ein menschlicher Killer sein Unwesen treibt. Dies ist nur eine von vielen ominösen Methoden, mit denen Fröhlich sein Werk umsetzt. Wozu Fährten legen, auf die der Zuschauer nicht hereinfallen kann?
Vielleicht weil jederzeit ohnehin alles eine Falle der verschiedenen Erzählebenen sein kann? Goldrichtig! Denn wie ich eingangs schon erwähnte ist irgendwann im Meer von Erzählebenen und Komik alles möglich. Trotzdem schön, dass die Verantwortlich deshalb nicht gleich alles möglich machen, sondern sich dann doch auf den eigentlichen Kern konzentrieren.
Wo „Scary Movie“ und Co ihre Filme nah an der Wurzel verarschen, geht man in „Return To Horror High“ immer eine Spur pfiffiger, manchmal auch alberner vor. Wenn ein Killer sich z.B. nach seinem Tod erhebt, tut er dies genau vor den Augen einer Gruppe schwer bewaffneter Polizisten. Den Verweis mag nicht jeder begreifen, obwohl er genau vor seinen Augen stattfindet. Ebenso schräg und witzig ist die Idee den Täter nach seiner Aufdeckung im verwirrten Zustand zu beobachten, wenn er eines seiner letzten Opfer für komplett geisteskrank hält, einem Zustand der eigentlich ihm zuzuschreiben ist, und er deshalb vor ihm Angst bekommt. Das gibt der Situation eine ungeheure Dynamik in Sachen Komik. Als Freund von Dutzendware ist man jedoch irritiert. Was ist witzig gemeint, was nicht? Das verrät Froehlich nur Gleichgesinnten, und denen wird’s Spaß bereiten.
Ähnlich wie „Skinner - Lebend gehäutet“ spielt „Return To Horror High“ neben seinem Verweis aufs Slasher-Genre mit den Gesetzen des B-Movies. Der später entstandene „Skinner“ konnte dies nur aus einer Perspektive erzählen. Dank des Dreh-Teams einer wahren Begebenheit vor Ort (viele Jahre vor „Scream 3“), schafft es Froehlichs Film auch mit den Verweisen auf Geschehnisse hinter der Kamera zu punkten. So wird ein Running Gag bzw. eine Filmlogik z.B. daraus gezogen, dass in Billigproduktionen häufig Mitwirkende das Handtuch schmeißen. Dies wird als Grund genutzt, dass der Mörder recht lange unbemerkt Crewmitglieder abmurksen darf. Der im Titel als zweite Genannte George Clooney darf mit als erstes sterben.
Damals noch unbekannt, war es nicht sein Ruf, der ihn an die Front der Erstgenannten brachte. Froehlich und seine Mannen drehten den Spieß lediglich um, und so werden die Schauspieler im Vorspann nach der Reihenfolge des Ablebens ihrer Rolle aufgezählt. Clooney stirbt in den ersten 20 Minuten.
Wo der 1991 erschienene „Skinner“ sich für einen gerechten Mix aus Komödie und Horror entschied, ist „Return To Horror High“ ein Bastard des Genres Horror-Komödie. Weniger auf witzig getrimmt als ein „Scary Movie“ (was durch die Ansammlung trockenem und versteckten Humors auch eine Täuschung sein kann), nicht so ernst wie ein „Return Of The Living Dead“. Und man merkt, dass Froehlich und seine Mannen dies exakt so wollten und dies kein Ergebnis einer fehlgelaufenen Spekulation ist.
Bei all seiner Raffinesse und seinem freiwilligen Trash (was ein herrlich grotesker Mix), findet ein solch leicht missverstandenes Werk nur schlecht sein Publikum. Zu diesem zähle ich mich hinzu, und selbst dem Zielpublikum wird jedoch kein Wunderstreifen präsentiert. Ich weiß nicht genau was fehlt, aber über eine angenehme Mittelmäßigkeit kommt „Return To Horror High“ nie hinaus. Das mag an der teilweise übertriebenen Synchronisation liegen, oder an der arg billigen Umsetzung. Für meinen Geschmack waren Rollen wie der Schuldirektor oder die blonde Polizeigehilfin bei der Klärung des Crew-Massakers viel zu übertrieben dargestellt.
Von einem großen Wurf kann also freilich nicht die Rede sein. Aber Froehlichs Film hat auf simplem Unterhaltungsniveau schon jede Menge Spaß gemacht. So viel Potential mit dem Ergebnis der simplen Unterhaltung ist wiederum weit unter Wert. Die Welt war für diesen Film ebenso wenig bereit wie das Budget, so scheint's. Durch seine Entstehungszeit in den Tiefen der 80er Jahre, wird er immerhin Freunden dieses Jahrzehnts einen angenehmen Soundtrack bescheren (sowohl instrumental als auch mittels unbekannter Popsongs), und das macht auch schon viel an der Atmosphäre eines Filmes aus. OFDb
Wo der 1991 erschienene „Skinner“ sich für einen gerechten Mix aus Komödie und Horror entschied, ist „Return To Horror High“ ein Bastard des Genres Horror-Komödie. Weniger auf witzig getrimmt als ein „Scary Movie“ (was durch die Ansammlung trockenem und versteckten Humors auch eine Täuschung sein kann), nicht so ernst wie ein „Return Of The Living Dead“. Und man merkt, dass Froehlich und seine Mannen dies exakt so wollten und dies kein Ergebnis einer fehlgelaufenen Spekulation ist.
Bei all seiner Raffinesse und seinem freiwilligen Trash (was ein herrlich grotesker Mix), findet ein solch leicht missverstandenes Werk nur schlecht sein Publikum. Zu diesem zähle ich mich hinzu, und selbst dem Zielpublikum wird jedoch kein Wunderstreifen präsentiert. Ich weiß nicht genau was fehlt, aber über eine angenehme Mittelmäßigkeit kommt „Return To Horror High“ nie hinaus. Das mag an der teilweise übertriebenen Synchronisation liegen, oder an der arg billigen Umsetzung. Für meinen Geschmack waren Rollen wie der Schuldirektor oder die blonde Polizeigehilfin bei der Klärung des Crew-Massakers viel zu übertrieben dargestellt.
Von einem großen Wurf kann also freilich nicht die Rede sein. Aber Froehlichs Film hat auf simplem Unterhaltungsniveau schon jede Menge Spaß gemacht. So viel Potential mit dem Ergebnis der simplen Unterhaltung ist wiederum weit unter Wert. Die Welt war für diesen Film ebenso wenig bereit wie das Budget, so scheint's. Durch seine Entstehungszeit in den Tiefen der 80er Jahre, wird er immerhin Freunden dieses Jahrzehnts einen angenehmen Soundtrack bescheren (sowohl instrumental als auch mittels unbekannter Popsongs), und das macht auch schon viel an der Atmosphäre eines Filmes aus. OFDb
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