In der Zukunft ist es möglich per Körpertausch zu reisen. Der
Kapitalist Toffler geht eine solche Reise zum ersten Mal an und muss am
Tag der geplanten Rückkehr feststellen, dass sein Tauschpartner nicht
zurückgekehrt ist. Der entpuppte sich als Terrorist und hat den Körper
gestohlen. Toffler landet ersatzweise im Körper eines Klons und sucht
nach dem Verbrecher. Viel Zeit bleibt ihm nicht, da Klone nicht lange
halten. Von der Körperreisefirma XChange ist keine Hilfe zu erwarten,
die scheinen mit dem Terroristen unter einem Hut zu stecken...
Mein Surrogate ist biologisch...
Es gibt im Science Fiction-Bereich schon die wirresten Ideen, was in der Zukunft an Erfindungen und Veränderungen auf uns wartet. Die Kunst des Autors liegt immer darin, sie einem möglichst glaubhaft zu servieren. Doch das Script zu XChange weist so einige Lücken auf, nicht unbedingt in der eigentlichen Handlung, aber Rahmenfragen zum Erhalt der Glaubwürdigkeit betreffend.
In Zeiten von Hygiene- und Gesundheitswahn und in Zeiten der Angst vor Viren macht die Grundidee von „XChange“ wenig Sinn. Mit dem fremden Körper darf man zwar keine Straftat begehen. Man darf aber mit ihm Sex haben, in ihm rauchen und viele andere Dinge tun. Das soll die sicherste Art zu reisen sein? Hätte man da nicht viel zu viel Angst, dass mit dem eigenen Körper von dem Fremden Missbrauch betrieben wird? Der Film zeigt, wie sich eine Swingergemeinde bildet, die es geil findet den Beischlaf in anderen Körpern auszuüben. Über die Gefahr von AIDS oder Zukunftskrankheiten verliert man kein Wort. Keine Gefahr mehr in der Zukunft? Alles zu heilen? Wenn ja, hätte man den Zuschauer informieren sollen.
Sinn ergäbe das ganzer erst in einer leichtgläubigen, naiven Gesellschaft a la „Fahrenheit 451“ oder „Demolition Man“, eine Zeit in der Verbrechen fremd sind oder der Missbrauch fremder Körper unmöglich erscheint. „XChange“ serviert uns jedoch vom Typ her die Gesellschaft von heute. Noch immer sind Konzerne mächtig und Kapitalisten am eigenen Wohl interessiert. Noch immer benimmt sich das Volk so, wie es sich heute benimmt, lediglich auf neue Situationen transferiert.
Der interessante Aspekt eines Nebenstrangs, dass Körperreisen auch süchtig machen kann (Fremdsex a la Internet), wird nur kurz gestreift und erst in „Surrogates“ vertieft, ein Film der die Thematik von Allan Moyles Werk streift. Allerdings wollte Moyle auch kein tiefsinniges oder gar kritisches Werkabliefern. Ihm geht es lediglich darum zu unterhalten, also darf man ihm meine bisherigen Punkte nicht vorwerfen. Da diese die Geschichte jedoch interessanter gemacht hätten und den Film auf ein anderes Niveau gehoben hätten, fand ich es dennoch wichtig davon zu erzählen. Zumal Regisseur Moyle in den 90er Jahren mit „Hart auf Sendung“ zeigte, dass er zu einem niveauvollen Meisterwerk fähig ist.
Moyle möchte diesmal jedoch nur simpel unterhalten. Um so erstaunlicher, dass er nicht auf die Actionschiene setzt, wie viele seiner Science Fiction-Kollegen. Es wird zwar geschossen, und es gibt Explosionen, aber solche Szenen sind rar verteilt. Der Film setzt mehr auf den Thrill und das Abenteuer des Unbekannten. Wirklich spannend ist die Jagd nach dem eigenen Körper jedoch nicht umgesetzt. Zu oft pausiert Moyle für unnötige, wenn auch provokativ offene, Sexszenen. Zu sehr stört das mangelnde Talent von Hauptdarsteller Stephen Baldwin, der sich spätestens in einer Trauerszene als im falschen Job befindlich outet. Bisher fiel er mir lediglich in „Einsam, zweisam, dreisam“ positiv auf.
Das klingt alles nicht berauschend, und die überraschungsfreie Umsetzung setzt den Negativpunkten noch einen drauf. Trotzdem schafft es Moyle irgendwie seinen Film halbwegs interessant zu halten. Nie wird es langweilig, nie zu schlecht, als dass „XChange“ zu Trash werden könnte. Er ist nur etwas gewöhnlich und oberflächlich ausgefallen. Selbst der Hintergrund der Körperreise-Technik wird nicht im Ansatz ergründet.
Körpertausch a la „Freaky Friday“ und „Wie der Vater so der Sohn“, jedoch mehr noch wie „Die Maschine“ oder themengestreift wie „Im Körper des Feindes“ trifft auf Filme a la „Auf der Flucht“, „Phantom Kommando“ und „Frenzy“, Filme in denen der Held fast ausschließlich auf sich alleine angewiesen ist, während ihm böse mitgespielt wird. Die Situation Tofflers erinnert gar an „Staatsfeind Nummer 1“ und „Das Netz“.
Herausgekommen ist ein Film, den man sicherlich mal zwischendurch sichten kann, der aber keine hohen Erwartungen erfüllen kann. Die Geschichte ist überraschungsarm, Möglichkeiten zu mehr wurden nicht genutzt. Als Kopf aus-Streifen kann man sich „XChange“ jedoch ruhig mal geben. Er nervt nicht mit groben Unsinnigkeiten, ist nie zu gut oder zu schlecht. Auf Routine-Ebene macht er Spaß genug um bis zum Ende dran zu bleiben. Eine Spur besser wäre er bereits mit professionellerer Besetzung in der Hauptrolle gewesen. OFDb
Das klingt alles nicht berauschend, und die überraschungsfreie Umsetzung setzt den Negativpunkten noch einen drauf. Trotzdem schafft es Moyle irgendwie seinen Film halbwegs interessant zu halten. Nie wird es langweilig, nie zu schlecht, als dass „XChange“ zu Trash werden könnte. Er ist nur etwas gewöhnlich und oberflächlich ausgefallen. Selbst der Hintergrund der Körperreise-Technik wird nicht im Ansatz ergründet.
Körpertausch a la „Freaky Friday“ und „Wie der Vater so der Sohn“, jedoch mehr noch wie „Die Maschine“ oder themengestreift wie „Im Körper des Feindes“ trifft auf Filme a la „Auf der Flucht“, „Phantom Kommando“ und „Frenzy“, Filme in denen der Held fast ausschließlich auf sich alleine angewiesen ist, während ihm böse mitgespielt wird. Die Situation Tofflers erinnert gar an „Staatsfeind Nummer 1“ und „Das Netz“.
Herausgekommen ist ein Film, den man sicherlich mal zwischendurch sichten kann, der aber keine hohen Erwartungen erfüllen kann. Die Geschichte ist überraschungsarm, Möglichkeiten zu mehr wurden nicht genutzt. Als Kopf aus-Streifen kann man sich „XChange“ jedoch ruhig mal geben. Er nervt nicht mit groben Unsinnigkeiten, ist nie zu gut oder zu schlecht. Auf Routine-Ebene macht er Spaß genug um bis zum Ende dran zu bleiben. Eine Spur besser wäre er bereits mit professionellerer Besetzung in der Hauptrolle gewesen. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen