08.02.2013

DER SPONGEBOB SCHWAMMKOPF FILM (2004)

Neptun, dem König des Meeres, wurde die Krone geklaut. Spongebob-Schwammkopf zieht hinaus in eine unbekannte, düstere Welt, um sie zurückzuerobern und damit gleichzeitig allen zu zeigen, dass er nicht so kindisch ist, wie immer behauptet wird...
 
Quatsch bis zur Schmerzgrenze...
 
Die Serie um „SpongeBob-Schwammkopf“ ist schrill, bunt und chaotisch. Trotz der sehr kurzen Laufzeit ihrer Episoden empfinde ich bereits nach 2 Folgen ein Erschöpfungsgefühl, trotz guter Unterhaltung. Als ich erfuhr, dass es einen spielfilmlangen Kinofilm zur Serie gibt, konnte ich kaum glauben was ich las. SpongeBob-Schwammkopf auf 75 Minuten, kann das gut gehen? Meine Neugierde ließ mich nicht los, also schaute ich mir diesen Animationsstreifen an. Und siehe da, ich wurde positiv überrascht. Etwas an Monty Pythons „Der Sinn des Lebens“ erinnernd, fing der Film mit einer erweiterten Realsequenz seiner Serieneröffnung an, was bereits die Spielfreude der Drehbuchautoren verdeutlicht, die sich hier über viele Minuten austoben durften, wie nur manche vor ihnen.

Die Geschichte ist kaum von Belang, dient nur als Vorwand viele wahnwitzige Ideen einzubauen. Darunter befinden sich solch bekloppte Einfälle, wie das Einbringen David Hasselhoffs in einer selbstparodierenden Real-Cartoon-Mixsequenz, bei der man sich echt fragt, wie man David zu dieser wohl überredet bekam. Neben „Baywatch“ werden hin und wieder auch andere Serien und Filme veräppelt, u.a. gibt es eine sehr witzige „Batman“-Variante zu sichten, in der Fahrstuhlmusik zur Pointe wird. Jede Menge Spielereien rund um Stoffe aus dem das Gruseln gemacht ist, um das Thema Kindlichkeit und um dem Mix aus Cartoon und Realsequenzen (Trickfiguren werden im getrockneten Zustand zu realen „Meeresleichen“ und umgekehrt) lassen den „SpongeBob Schwammkopf Film" zu einem kurzweiligen Erlebnis werden, bei dem man ähnlich wie in „Angriff der Killertomaten“ wegen der aneinandergereihten Absurditäten nie weiß, was als nächstes passieren wird. Kreativ geht es nonstop zur Sache, für keinen Gag ist man sich zu schade, selbst Meeresgott Neptun wird eingebaut. Immerhin ist dies ein Kinofilm, und was wäre ein solcher mit Unterwasser-Thematik ohne den König des Meeres?

Wie der Gegenspieler SpongeBobs auf Comic-Bond-Art mittels eines Fast Food-Restaurants die Weltherrschaft erobern will, ist eine tolle, wenn auch arg entfremdete, Satire auf die Geschäftsmethoden der Systemgastronomie-Kette mit dem goldenen M. Die roboterartigen Konsumenten werden zu einer sinnbildlichen Parodie auf Mitarbeiter, die mehr Maschine als Mensch sind und auf Kunden, die sich von Diskountern, wie eine Robbe die für Fisch klatscht, damit locken lässt, ein Angebot nur an einem speziellen Tag zu erhaschen. Der SpongeBob-Film parodiert solches selten direkt. Meist wird das zu Kritisierende derart entfremdet, bis es in die bizarre und chaotische Unterwasserwelt Bobs hineinpasst. Dennoch kommt die Botschaft an, die meist auf das Gedankenlose der Spaßgesellschaft zielt.

Tricktechnisch weiß das Werk ebenfalls zu überzeugen. Auch die Synchronisation stimmt und man bekommt nach spaßigen 75 Minuten auch nie das Gefühl sein Gehirn weggebretzelt zu haben. Auch wenn klar ist, wie der Film endet, so ist der Weg zum Ziel doch gepflastert mit allerhand kleiner und großer Lacher, Absurditäten und jeder Menge kreativer Einfälle. SpongeBob-Schwammkopf als Kinofilm ist ein wahres und freudiges Erlebnis, das man sich ruhig einmal geben sollte. Nichtkenner der Serie werden übrigens ebenfalls ihren Spaß haben.  OFDb

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