11.03.2013

DÜSTERE LEGENDEN (1998)

Auf einer Universität geht ein Killer um, der nach dem Muster der urbanen Legenden arbeitet...
 
In jeder Legende steckt ein Fünkchen Düsternis... 
 
"Düstere Legenden" dürfte wohl das beste gewesen sein, was in der „Scream“-Welle auf dem gleichen Gebiet folgte. Der Humor ist nur noch in schwarzer Form vorhanden, hier distanziert sich das Werk etwas von seinem Vorreiter. Pluspunkte dieses Slashers sind der Aufhänger mit den Legenden, die Nebenrolle von Robert Englund (was ja meist eher weniger vorteilhaft ist), die Mörderauflösung (woran die meisten Werke spätestens scheitern, so auch die „Scream“-Fortsetzungen) und ganz klar die Umsetzung der Morde.

Die sind ähnlich fies wie jene später aus den "Final Destination"-Filmen. Ein Sterben das wie Sex klingt, das traurige Röcheln eines Erstickenden hilflos auf dem Dach eines Autos, an Einfallsreichtum mangelt es hier nicht. Das einzig wirklich enttäuschende war für mich die Aufmachung des Mörders. Da mordet er also, der alte Kapuzenträger ohne optische Wirkung. Selbst schlechtere spätere Werke waren dort einfallsreicher (bestes Beispiel dürfte wohl der mittelmäßige, deutsche "Swimming Pool" sein). Der Film hat nichts mehr von den düsteren Subgenre-Kollegen aus den 70er und 80er Jahren. Er ist in Hochglanzoptik gedreht, quasi im typischen Stil seiner Zeit, und die Charaktere sind genretypisch flach herausgearbeitet. Aber immerhin darf die Hauptfigur eine finstere Vergangenheit mit sich herumschleppen, das macht zumindest ihre Rolle etwas interessanter.

Das Mörderraten ist in "Düstere Legenden" möglich und sorgt für zusätzliche Zuschauerfreuden. Ich finde es immer verschenkt, wenn sich am Ende eines solchen Mitrate-Slashers jemand als Mörder entpuppt, der nur kurz durchs Bild huschte oder keine richtige Motivation seines fiesen Tuns vorzeigen konnte. Dass man hier mitraten kann ist leider keine Selbstverständlichkeit in diesem Subgenre, und um so mehr Spaß macht das ganze dann auch. Weder die Fortsetzungen noch das Folgewerk des Regisseurs, "Schrei, wenn Du kannst", konnten die intensive Wirkung dieses Streifens erreichen. Schade eigentlich, ich habe gelesen dass Jamie Blanks bekennender Fan des Genres ist. Das merkt man aber leider nur im hier besprochenen Film.  OFDb

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