Archäologiestudentin Chloé entdeckt bei Ausgrabungen keltische
Gegenstände, die sie recht bald in den Bann mysteriöser Vorfälle ziehen.
Morde werden begangen und Chloé beginnt zu begreifen, dass mehr hinter
manchen Mythen und Legenden steckt, als bisher vermutet...
Ein Titel wie "Pakt der Druiden", in einem Film der mehr Horrorfilm als Fantasy-Film ist und der zudem ein französisches Werk ist, das sind alles Tatsachen die eine gewisse Erwartungshaltung aufbauen. Das Ergebnis ist erbärmlich. In seinem Gesamtbild wirkt dieses Produkt wie ein Pilotfilm, der mehr schlecht als recht auf der „Buffy“-Welle mitschwimmen will.
Der Titel, der einen in viele Richtungen hoffen lässt, ist nur Wichtigtuerei, entpuppt sich doch der Druidengehalt in der ersten Hälfte erst einmal nur als plumpe Ausrede erneut einen Slasher zu drehen und in der zweiten Hälfte das ganze in einen Monsterfilm umzuschwenken. Hier und da werden ein paar Begriffe eingestreut die mit Druiden und den sich mit ihnen befassenden Kulturen zu tun haben, aber das wirkt zum einen lieblos eingebracht und zum anderen macht es den Eindruck, man habe notgedrungen mal schnell zum Thema Druiden etwas nachgeschlagen um auch etwas zum Aufhänger präsentieren zu können, freilich nur das Allernötigste, das zum Blenden reicht.
Da das was ein Slasher in 90 Minuten erzählen muss hier nur in der ersten Hälfte erzählt wird, wird ein recht flottes Tempo an den Tag gelegt. Was in den ersten 20 Minuten noch sympathisch wirkt, entpuppt sich im weiteren Verlauf allerdings als Fehler. Mit einem Mal wird das komplette Themengebiet eines Slashers derart schnell abgehandelt, dass nicht nur jede Spannung flöten geht, sondern auch Verwirrung beim Zuschauer einsetzt darüber wie schnell was geschehen ist und wie schnell was gelüftet wird.
So ziemlich jede Pflicht eines solchen Horrorwerkes schlicht abarbeitend wird nur selten etwas ungewöhnliches präsentiert. Dieses Ungewöhnliche ist in diesem Falle sogar eine gute Idee: auf der Suche nach dem Mörder arbeiten bei "Pakt der Druiden" zwei Parteien parallel und unabhängig nebeneinander an der Täteraufdeckung und kommen der Lösung ziemlich zeitgleich auf der Spur.
Wenn nun ohne jegliche Überraschung die Identität des Psychos gelüftet wird, ist man bereits gelangweilt und genervt. Zunächst einmal hätte es keine weitere Verdachtsperson gegeben außer einer, die sich zeitgleich als dessen Partner entpuppt. Nein, wir finden uns auch unter Studenten wieder, welche die sehr kranken Beweggründe der Psychos viel zu selbstverständlich aufnehmen. Da bilden Freaks eine Gemeinde um etwas völlig bescheuertes zu bewerkstelligen, und lediglich ein Professor erwähnt einmal in einem kleinen Satz wie bescheuert die ganze Aktion ist.
Ohnehin ist der Professor in der letzten Hälfte die einzig halbwegs sympathische Figur, die auch hin und wieder etwas intelligenteres zu sagen hat. Was hier nichts bedeutet, da die Dialoge ohnehin unter aller Sau sind.
Pluspunkt der schlechteren zweiten Hälfte ist zum einen die Location, die mit all ihren Totenköpfen und Gängen recht nett wirkt und das Monster selbst. Schlecht ist dafür der Rest an Spezialeffekten. Eine Köpfungsszene ist extremst billig getrickst (und dabei nicht so sympathisch wie die ebenso billig umgesetzte aus "Fahrstuhl des Grauens"), und auch die weiteren Morde sind, wenn überhaupt erkennbar, höchstens als mittelmäßig einzustufen.
Wenn nun das Monster durch die Gänge schleicht und sich die ganzen Leutchen holen will, gibt es an allen Ecken und Enden Logiklöcher und Dialoge, die einem die Hand vor die Stirn schlagen lassen. Wann sich wer wo warum aufhält, Pause macht, auf etwas reagiert oder nicht reagiert, ist stets an den Haaren herbeigezogen und entbehrt sich jeder logischen Konsequenz, die man aus einer phantastischen Situation herausziehen könnte.
Zum Ende wird es schließlich noch mal ganz schlimm: die zwei überlebenden Heldinnen werden mit einem mal zu Kampfamazonen wie aus einem Computerspiel und wirken dabei noch schlechter als Lucy Liu, optisch vielleicht noch eher erinnernd an die Heldin aus "Resident Evil". Diese zwei kämpfen nun vereint gegen das Monster. Da zwei kleinere Kampfszenen schon vorher gezeigt wurden, in denen man mit ansehen musste wie versteift und aneinander vorbeischlagend und -tretend das ganze viel zu lahm, uninspiriert und unglaubwürdig umgesetzt wurde, verwundert es nicht, dass die Finalschlacht großteils in Zeitlupe gezeigt wird, um diese Schwächen zu umgehen.
Schön und gut, dafür entsteht dadurch eine andere Schwäche. Wie soll im Finale Tempo aufkommen, wenn sich ein Großteil verlangsamt abspielt? Und (VORSICHT SPOILER!!!) viel besser noch: den Tod findet der Monsterdruide durch die Zerstörung eines Zaubersteins, den er nach dem Zeitpunkt seiner Verwandlung in die Kreatur achtlos hat liegen lassen, um erst einmal ein Paar Teenies zu killen. Wenn der Stein eine solche Macht über das Leben und den Tod des Druiden besitzt, und diese schließlich keine gehirnamputierten Monster sondern sehr intelligente Wesen sind, warum sind dann ein paar Opfer erst einmal wichtiger als der olle Stein? Das lässt sich nicht einmal mit der klassischen Überheblichkeit typischer Filmbösewichter erklären.
“Buffy“ trifft auf Slasher und Monsterfilm auf dem Niveau eines Werkes von Charles Band mit einem Titel, der nicht nur viel mehr sondern vor allen Dingen ganz andere Möglichkeiten hätte bieten können. Der Slasher-Part ist auf jeden Fall die bessere Hälfte von "Pakt der Druiden", verschenkt aber da bereits jede Chance auf Atmosphäre und Spannung durch seine hektische Erzählweise. Die zweite Hälfte bietet nur noch eine schöne Optik und selbst das nicht in allen Bereichen. Immerhin war der Film trotz seiner Schlechtigkeit guckbar und hat nie gelangweilt. Er ist halt einfach nur schlecht inszeniert. Der Witz ist, dass die Darsteller an sich alle recht okay gespielt haben (außer in den Kampfszenen). Es waren zwar nur B-Mimen, aber brauchbare. Regie und Drehbuch trifft die Hauptschuld des schlechten Ergebnisses. OFDb
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