Eine Katze, an der Experimente vorgenommen wurden, kann aus einem
Versuchslabor entkommen. Sie läuft einer jungen Frau in die Arme, die
mit ihren Freunden eine Schiffsfahrt machen möchte, nachdem sie von
einem fragwürdigen Mann dazu eingeladen wurde. Auf den Weiten des Meeres
entpuppt sich das kleine Kätzchen als Hülle, in derem Inneren eine
Killerkatze steckt, die aus dem Maul der Kuschelmieze herausschießt,
wenn sie sich ihre Opfer holen will. Da sich der Besitzer des Schiffes
zusätzlich noch als Verbrecher entpuppt, wird die Fahrt alles andere als
gemütlich...
Eine Katze entkommt aus einem Labor, wo irgendetwas sehr schräges mit ihr abgezogen wurde. Die Art ihrer Mutation und Bedrohlichkeit ist so weit hergeholt, dass die Gestalter dieses Filmes auch gar nicht erst versuchen zu erklären was die Wissenschaft da gewollt bzw. geschaffen hat. Über Umwege kommt die gefährliche Katze auf eine Yacht, auf der Menschen auf ebenso umständliche Art aufeinander treffen. Und los geht das muntere Mutieren und Sterben.
Wer da nun stirbt ist ziemlich egal. Die meisten Figuren sind unsympathisch, die meisten Darsteller die sie spielen ebenfalls. Der weibliche Kapitän dürfte noch die netteste Person sein, ihr Begleiter, der ebenfalls beim Zuschauer gut ankommen soll benimmt sich brav und schmalzig. Der Rest ist großteils gewollt unsympathisch, und was die Schauspielerei in diesem Punkt nicht schafft erledigt die Synchronisation.
Wie bereits in "Caddyshack" wird die deutsche Will Smith-Stimme sehr debil eingesetzt (hier schlimmer, da in einer ernst gemeinten Rolle) und der Oberbösewicht ergatterte die deutsche Eastwood-Stimme. Die restlichen Synchronsprecher plappern gelangweilt ins Mikro und versuchen erst gar nicht sich in die Gefühlswelt der Rollen hineinzufühlen. So ungelenk die Schauspieler agieren, so lustlos gehen auch die deutschen Stimmgeber ihrer Arbeit nach. Auch George Kennedy gibt sich sichtlich keine Mühe.
Dennoch kommt Szenenweise spaßige Unterhaltung auf. Das liegt mitunter daran, dass die völlig hirnlose, stupide Story todernst erzählt wird. Zur freiwilligen Auflockerung dienen höchstens gelungene sarkastische Sprüche am Rande, der restliche Humor ist unfreiwilliger Art. Dieser spitzt sich im Finale zu, und das so extrem, dass die komplette Schluss-Szene auf dem Rettungsboot in einer Komödie heute mit den selben Dialogen und der selben Machart so auftauchen könnte, wie in diesem Horrorfilm umgesetzt.
Da man in "Uninvited" alles todernst meint, und Augenzwinkern nur an wenigen Stellen aufblitzt, ist das natürlich höchst peinlich. Zum Ende hin kommt noch ein weiterer belustigender Faktor hinzu: die ganze Zeit über erleben wir eine hübsche Yacht bei gutem Wetter. Wenn es gegen Ende stürmt und blitzt und die Yacht ablebt, war für eine B-Produktion ein echtes Schiff natürlich zu teuer. Und so sehen wir eine herrlich putzige Miniatur-Yacht, die nicht nur ihre Modellherkunft nicht verschweigen kann, sondern zur Freude des Trash-Fans auch noch inmitten schlecht animierten Gewitters umherschippert.
Die Katzenpuppe ist auch sehr trashig. Dass es sich um eine Handpuppe handelt sieht man sehr deutlich, und ihre optische Wirkung lässt sich am besten mit dem Adjektiv beknackt treffend bezeichnen. Lächerlicher wird dieser Witz von Spezialeffekt durch die Geschichte selbst, in welcher die Killerkatze in einer normalen Katze lebt und immer dann aus deren Maul herausbricht (ohne den Körper dabei komplett zu verlassen) wenn es etwas zu attackieren gibt. Ein wirklich ominöses Experiment! Noch ominöser, wenn man bedenkt, dass in der letzten Katzenszene eine völlig andere Katze verwendet wurde als im Rest des Films. Was hab ich denn nun schon wieder nicht kapiert?
Positiv hervorzuheben sind neben der netten Sprüche die blutigen, wenn auch rar verteilten, Effekte. Die sind gut eingebracht, für das Genre typisch völlig übertrieben, aber halt genau das weswegen man u.a. einen Billighorror schaut. Übertrieben sind jedoch nicht nur die Effekte, das Spiel der meisten jungen Darsteller glänzt mit dilettantischer Übertreibung, beispielsweise wenn eines der Mädels vor Durst fast umkommend Champagner trinkt, und dabei völlig unglaubwürdig um jeden Tropfen kämpft.
Mit Erotik versucht man auch zu trumpfen, geht dabei aber nicht den letzten Schritt auch wirklich nackte Tatsachen zu zeigen. An sich nicht schlimm, aber dann sollte man nicht die ganze Zeit einen auf Pseudo-Erotikfilm machen. Dass unter diesen Bedingungen auch die Musik dank ihres Schmuseanliegens lediglich nervt, dürfte klar sein. Außerhalb der sanften Szenen hört man etwas zu monoton geratene Musik, und im Finale wird recht schräg, aber endlich mal effektiv, auf einem Klavier herumgeklimpert, dass es fast an das erste "Lied" Depardieus in "Green Card" erinnert.
Dass eine abstruse Story auch in Kleinigkeiten Unlogiken enthält dürfte klar sein. Lustig hervorzuheben ist u.a. die Tatsache, dass man am Freitag losfährt, der Oberbösewicht erzählt bis Montag müsse er wo sein um ordentlich Geld zu machen, und er, wenn das Schiff bereits 3 Tage ohne Motor auf dem Meer treibt, davon spricht immer noch pünktlich ankommen zu können. Ein weiteres nettes Beispiel ist die Tatsache, dass die ganze Zeit die Verstorbenen über Bord geworfen werden. Warum gerade die wenigen ethisch korrekt denkenden Leute an Bord dies zulassen, anstatt die Leichen so zu verstauen, dass sie irgendwann an Land eine richtige Beerdigung bekommen können, bleibt ein ewiges Rätsel. Die Leichen sind zwar giftig, aber laut des Biologen an Bord nur wenn das Gift ins Blut gelangt. Allein diese Tatsache macht das ins Meer werfen der Toten noch bescheuerter. Da müsste ja jedes Tier, dass glaubt in den untergehenden Toten was feines zu mampfen zu finden, ebenfalls mutieren.
Allein aus diesem Umstand könnte man wunderbar eine Fortsetzung aufbauen. Aber wer will die schon? Den Film kennt kaum wer, die Produzenten wollten einen ernsten Film drehen und dürften sich nach Sichtung wohl eher schämen, der Horrorfan wird enttäuscht sein und dem Trashfan dürfte zum Thema Katze in Katze dieses eine Werk reichen. Irgendwo zwischen schlecht, Routine und einigen winzigen gelungenen Elementen schwankt das komplette Werk. Manche Filme sind schon so verstrahlt, dass man sie echt gesehen haben sollte. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen