Ein gewöhnungsbedürftiger, schlichter Zeichenstil, wenn in seiner Art auch anders sicherlich ein wenig inspiriert durch „South Park“, zumindest was die Bewegungen betrifft, ist das erste das an „City Of Rott“ auffällt, einem Zeichentrickfilm der sich erstmals im Animationssektor mit Zombies befasst, zumindest als Hauptattraktion in kompletter Spielfilmlänge. Zuvor gab es schon eine Episode mit Untoten im 80er Jahre Trickfilm „Heavy Metal“, und in mancher Cartoon-Serie wie „Die Simpsons“ wurden die lebenden Toten auch bereits thematisiert. Doch zwei Jahre bevor unter einem berühmten Markennamen mit „Resident Evil - Degeneration“ eine Profi-Produktion heraus kam, war es nun einmal Frank Sudol der schneller war für eine Trickfilm-Zombie-Premiere.
Der gute Mann stellte auch alles alleine auf die Beine, und das ist wörtlich zu nehmen, ist es doch sein Name der den kompletten Abspann trägt, von einigen Danksagungen abgesehen und dem Vertrieb, sowie selbstverständlich der deutschen Bearbeitung. Im Vergleich zu Timo Roses magerem ähnlichen Versuch „Rout City“, der um fair zu sein im Gegensatz zum hier besprochenen Werk aber auch ein Amateurfilm war, kann sich „City Of Rott“ zumindest halbwegs sehen lassen. Schmunzelt man zuerst noch über so actionlastige Musik in einem billig gezeichneten Szenario, so gewöhnt man sich irgendwann doch tatsächlich daran und empfindet das Zusammenspiel von Sound und Optik dann doch als passend. Das liegt jedoch an der Jugend-Orientierung des Gesamtergebnisses, für die man einfach viel eher bereit ist ein Auge zuzudrücken, da man als Erwachsener ja ohnehin nicht zum Zielpublikum gehört.
Aber ich denke auch jüngeren Zuschauern dürfte das Gezeigte zu monoton erscheinen. Die gähnen sicherlich nicht bei der x-ten Zombieschlacht und erfreuen sich noch an quantitativen Blut-Späßchen, aber die eigentliche Geschichte geht sicherlich auch den am positivsten eingestellten Zombiefreunden irgendwann auf den Keks, wenn der mit sich selbst redende Rentner zum x-ten Mal betont Slipper zu suchen, während die Stimme die er hört ihn diesbezüglich für dämlich hält. Da fallen dann immer wieder Beleidigungen für Freunde der Komik von Filmen wie „Superhero Movie“, als Erwachsener ist man somit sicher schneller genervt, aber ein cineastischer Animationstraum für Teenager sieht sicherlich ebenfalls anders aus.
„City Of Rott“ hätte als Kurzfilm besser gefallen, ein Bereich den Frank Sudol zuvor mit „Psych“ und „Rise Zombie, Rise“ bereicherte. Zwar besitzt die Geschichte seines ersten Langfilmes einige nette Ideen, zu denen auch die todgewalzte des Rentners gehört, der naiv Slipper in der Zombiestadt organisieren will, aber davon kann ein Film auf etwa 80 Minuten nicht ewig leben. Zu den guten Ideen gehört im übrigen auch die Art des Zombiebefalls, verdanken wir unser unfreiwillig ewiges Leben diesmal doch ausnahmsweise mal parasitären Würmern, die, sobald sie im Gehirn angelangt sind, uns das Lebenslicht rauben, so dass wir im Tode ferngesteuert sind.
Einige wenige tiefsinnige Worte werden zu direkt angesprochen und nicht weiter vertieft, als dass sie als wirklich qualitativer Pluspunkt gelten könnten, und eine überraschende inhaltliche Wende zur 50. Minute hin entpuppt sich als völlig falsch angegangen. Hier hätte der Film sich nun von seiner Monotonie befreien können, um auf sehr einfallsreiche Art eine Zombie-besetzte Stadt aus einem völlig anderen Blickwinkel zu beleuchten. Stattdessen wird das restliche Szenario nun noch uninteressanter gestaltet, da der Film von nun an nur noch mit kleinen nicht zu Ende gedachten Ideen langgestreckt wird und nicht mehr wirklich etwas erzählt. Man, was war ich froh als endlich der Abspann lief.
Man muss „City Of Rott“ schon seine Individualität zugute halten, wenn man über ihn urteilen will. Immerhin war er nicht nur der erste abendfüllende Zombie-Zeichentrickfilm, sondern letztendlich auch Ideenlieferant für den zur Zeit gefeierten Kino-Hit „Cockneys vs. Zombies“. Einem alten Mann mit Gehhilfe dabei zuzusehen wie er mit gleichem Tempo wie die Zombies flüchtet hält einen jedoch nicht auf die gesamte Laufzeit gesehen bei der Stange. Ganz davon abgesehen, dass die Zombies nicht gerade bedrohlich wirken, wenn ein seniler Alter mit Alzheimer erfolgreich Zombiemassen mit besagter Gehhilfe bekämpft und sich gleichzeitig noch der Würmer entledigen kann und das immer und immer wieder.
Das ist zwar nicht das was „City Of Rott“ wirklich schadet, schließlich ist er humororientiert und will nicht zusätzlich gruseln, aber da es Sudol scheinbar wichtig war neben der Komik auch viel Action zu bieten, hätte es dem fertigen Film trotzdem gut getan, wenn die Bedrohung für den Zuschauer spürbarer gewesen wäre. So bleibt lediglich ein emotionsloses Beobachten ewiger körperlicher und recht blutiger Auseinandersetzungen mit Untoten.
Zumindest weiß die Komik manchen Moment aufzulockern. Aber da die Optik schon keine Reize bietet und die Geschichte zu dünn ausgefallen ist, kann der kleine Hauch interessanter humoristischer Ideen einem auch keinen wirklichen Unterhaltungswert mehr bescheren. „City Of Rott“ ist gut gemeint und auch einen gewissen Respekt wert, wenn man bedenkt dass wir es hier tatsächlich mit einer Ein-Mann-Show zu tun zu haben, aber leider bleibt das Ergebnis auch mit Wohlwollen noch immer lediglich unter Durchschnitt. OFDb
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