Aliens, welche die bekanntesten Filmmonster des klassischen Kinos erwecken, diese Idee von Paul Naschy, der in seiner Paraderolle als der Werwolf mit an Bord ist, klingt zunächst recht reizvoll. Und die Anwesenheit Karin Dors, fünf Jahre nach ihrem Ausstieg aus der Edgar Wallace-Reihe von Rialto, weiß ebenfalls Interesse zu wecken in einer Co-Produktion aus Spanien, Italien und Deutschland. Da erwartet niemand was anderes als herrlichen Unsinn oder ein sleazy Happening. Die Erwartungen sind also nicht all zu hoch. „Dracula jagt Frankenstein“ soll einfach nur unterhalten. Und diese eine einzige Erwartung kann er leider nicht erfüllen.
Wenn man bedenkt dass die allgemein bekannte Trash-Perle „Plan 9 From Outer Space“ von der Grundidee her auf ähnlichen Pfaden wandert und als sympathisch unsinniges Filmchen so wunderbar funktioniert, fragt man sich was wohl schief gelaufen ist an „Dracula vs. Frankenstein“ (Alternativtitel). Es mag sein dass mal wieder viele Köche den Brei verdorben haben, mischten an der wirr erzählten Geschichte doch gleich drei Regisseure mit, und so holprig wie die einzelnen Handlungsfragmente aneinander gepappt werden, darf man sich zu Recht fragen wieviel Konversation zwischen den Dreien wohl stattgefunden hat.
Allerdings hat schon so mancher unter ähnlichen Schwächen zu leidende Genre-Beitrag mit Paul Naschy bestens funktioniert. Diese schafften es neben ihrer unfreiwilligen Komik aber auch immer einen gewissen Grad an stimmiger Atmosphäre zusätzlich zu erschaffen, ein Zustand den der viel zu nüchtern und monotone „Operation Terror“ (Alternativtitel) nie erreicht. Das liegt aber auch daran, dass die wundervolle Idee den Bereich des SF-Horrors mit dem Genre des Kriminalfilms zu kreuzen (immerhin sind es Polizisten, welche die unheimlichen Vorkommnisse lüften sollen und den Außerirdischen auf die Schliche kommen) dadurch verwässert wird, dass das Hauptaugenmerk auf die Taten der Aliens gelegt wird, die pausenlos über ihre Mission plappern, was auf Dauer ganz schön anödet.
Dass ihre überlegene Art stets im Widerspruch zu ihren Taten und ihrem Denken steht, muss kein Hinderniss für einen unterhaltsamen Trivialfilm sein. Dieser Widerspruch wird teilweise sogar durch die Idee aufgefangen, dass auch die Außerirdischen nicht immun gegen menschliche Gefühle sind, eine Idee die „FBI jagt Phantom“ in fast dem gleichen ungewöhnlichen Genre-Mix einige Jahre zuvor wesentlich besser verarbeitete, was kein Wunder ist, so viel besser wie der sich im Vergleich zum hier besprochenen „The Man Who Came from Ummo“ (Alternativtitel) guckt.
Von daher rate ich allen lieber zu diesem zu greifen, wird „Dracula jagt Frankenstein“ seinem Ruf eine Party des schlechten Films zu sein doch keineswegs gerecht, auch wenn sich manch gut funktionierende Unsinnigkeit und der ein oder andere nett inszenierte Moment mit eingeschlichen haben. Der Großteil des Streifens ist einfach viel zu öde ausgefallen und mit zu viel Leergeschwätz in die Länge gezogen, als dass er schundbegeisterte Vielgucker tatsächlich hinter dem Ofen hervorlocken könnte. OFDb
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