12.05.2018

LAVALANTULA - ANGRIFF DER FEUERSPINNEN (2015)

Mit Blick auf den Party-tauglichen "Big Ass Spider!" klingt es zunächst reizvoll, dass sich Regisseur Mike Mendez als Folgefilm erneut an ein Horrorwerk über Riesenspinnen herangewagt hat, war besagter Streifen doch schließlich keine Auftragsarbeit, sondern hatte der Kult-Regisseur dem Ganzen doch seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Leider ist das was der Vorgänger nicht war "Lavalantula" nun aber geworden, denn viel gewöhnlicher kann man einen amerikanischen TV-Tierhorror nicht umsetzen, hätte doch auch der TV-Sender SyFy hinter diesem Werk stecken können. Die Animation ist gewöhnlicher und regelrecht lustloser ausgefallen als zuvor, nicht so übel wie ein "Ice Spiders", aber auch nicht all zu sehr davon entfernt. Die Geschichte folgt innovationslos dem üblichen Muster, Figuren kommen platt und gesichtslos daher, die wenig eingestreuten Witzchen wirken zu bemüht und der Plot benötigt, geradezu typisch SyFy, zwei lustlose Parallelhandlungen, die zu einer werden, um überhaupt auf die aufgezwungene Pflicht einer Spielfilmlänge zu kommen, wo bei Werken dieser Art doch 70 Minuten locker reichen würden. 80 anstatt 90 sind es dann doch noch geworden, was sich bei der zähen Umsetzung aber trotzdem wesentlich länger anfühlt.

Besonders ärgerlich ist dieses Ergebnis, wenn man bedenkt dass die Verantwortlichen der Besetzung sich den sicherlich kostengünstigen Clou geleistet haben die wichtigsten noch lebenden Gesichter der "Police Academy"-Filme mit an Bord zu holen. Zwar besitzt nur Steve Guttenberg als Colton West eine wirklich tragende Rolle, dennoch ist es auch schön Leslie Easterbrook, Michael Winslow und Marion Ramsey großteils vereint gealtert wiederzusehen. Sicherlich ist keiner dieser Leute eine schauspielerische Größe, und man hätte sich mehr Vereinigung gewünscht als nur zu Beginn und in den letzten 15 Minuten, aber es reicht um einen der wenig gebliebenen Freunde der Reihe wie mir kurz ein wehmütiges Schmunzeln abzuringen. Die Zusammenkunft dieser Bande wird auch der Grund dafür sein, warum ich trotz des ernüchternden Ergebnisses des hier besprochenen Streifens trotzdem irgendwann zur Fortsetzung "2 Lava 2 Lantula!" greifen werde, sind dort doch auch alle eben genannten Ex-Stars wieder mit an Bord, vielleicht ja diesmal sogar etwas dominanter mit im Rennen als in diesem ersten Versuch.

Während Michael Winslows Geräuscheinlagen und anderweitige Witzchen noch erbärmlicher wirken als zur schlechtesten Phase der Komödien um die Polizeischule, weiß der ironische Umgang Guttenbergs mit der Rolle des Coltons sein eigenes Ex-Starsein zu parodieren zumindest gelegentlich hinzuhauen. Die ihm brav folgende Anhängerschaft versucht im Gegenzug das Verhalten von Film-Fans zu parodieren. Aber wie gesagt will der Humor in diesem Streifen nicht wirklich zünden, gibt es gelegentlich doch auch Verweise auf manch andere Werke und auf Regeln dieser Art Z-Movie, die lediglich ein Achselzucken ernten und damit dem Horrorpart in nichts nachstehen. "Lavalantula" besitzt genau jene zu routinierte Mittelmäßigkeit, die ihn letztendlich unerträglicher gucken lässt als ein schlechter Genrebeitrag, zumindest begeht man inmitten dieses TV-Niveau-Standards aber keine unnötigen Zusatzfehler und kann sich wie erwähnt ein wenig mit der Rest-Prominenz längst vergangener Kinozeiten ein wenig über Wasser halten. Schlussendlich hebt sich dieser Streifen aber trotz der ungewöhnlichen Besetzung und trotz Regisseur Mike Mendez nicht von vergleichbaren Standardwerken wie "Dragon Wasps" und "Camel Spiders" ab.  OFDb

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