Eine ähnliche Anzahl an Actionszenen, erneut der von Frank Zagarino gespielte Android im Albino-Look, ein an "Stirb langsam" erinnerndes Handlungskonzept (überraschender Weise nicht wie in dessen Fortsetzung mit Flughafen versehen), theoretisch gesehen könnte man meinen "Shadowchaser 2" könne problemlos am überraschend kurzweiligen Ergebnis vom Vorgänger "Shadowchaser" anknüpfen, zumal auch Regisseur John Eyres wieder mit an Bord ist, welcher dem Vorgänger überhaupt erst das richtige Tempo und die richtige Ausgewogenheit an Actionszenen bescherte. Aber weit gefehlt, noch einmal will das Ganze nicht so toll ausfallen wie noch einen Film zuvor. Kaum in Serie gegangen (was immerhin bis Teil 4 anhalten sollte) werden, nun mittels der Filmfirma Nu Image umgesetzt, zu viele falsche Entscheidungen getroffen, als dass noch einmal so entspannt die Ziellinie erreicht werden könnte, wie es Teil 1 der Reihe schaffte. "Shadowchaser 2" guckt sich wesentlich anstrengender, ist bemüht die simple Geschichte vorwärts zu tragen, nicht aber darin aufkommende Fragen zu beantworten. Wie ist der Android an die Terroristen gekommen? Wieso folgen sie ihm? Was will er mit der Rakete? Fragen über Fragen...
Allerdings sind dies auch Fragen, die nicht wirklich von Interesse sind, wenn man einen Hirnlos-Actioner gucken will - und ganz ehrlich, ein solcher war bereits der erste Teil. Aber an "Project Shadowchaser 2" (Originaltitel) krankt mehr. So funktionieren beispielsweise auch die Figuren nicht mehr so gut, wie es die ebenfalls eindimensionalen aus dem Vorgänger noch taten. Eigentlich ist es schade, dass man nicht wieder den Football-Profi zurück holte, diesmal muss es eine Frau begleitet von einem kampferfahrenen Alkoholiker sein, die sich mit dem Androiden anlegen. Und da wird mit Fäusten gekloppt, als ob man es mit einem menschlichen Gegner zu tun hätte. Und so wie der Androide auf manche Schläge des trunkenen Helden reagiert, könnte man auch meinen es wäre einer. Aber der Cyborg ist ohnehin weit schwächer dargestellt, als noch im Vorgänger, obwohl vom gleichen Darsteller verkörpert. Sein Aussehen und seine Bewegungen sind weit weniger mechanisch ausgefallen, und diesmal überkommt es Zagarino stets zum Grimassenreißen, was so gar nicht wirken will. Wenn der Android gnadenlos losballert, dann wirkt er wie ein grinsender Psychopath anstatt wie eine eiskalte Killermaschine. In einer kurzen Nebenangelegenheit des Streifens wird schließlich kurz offenbart warum dem so ist, dann wird wieder der Mantel des Schweigens zu diesem Thema gehüllt, kurz erwähnter Fakt wird nie wieder wichtig für die Geschichte und ist somit auch egal als Ausrede dafür, dass Zagarino so unglaublich schlecht herüber kommt. Dass sein Styling diesmal ebenfalls dazu beiträgt, nicht wie die gefährliche Killermaschine zu wirken, zeigt zumindest dass sein Scheitern nicht einzig bei ihm lag - sehr wohl aber auch.
In Sachen Fortsetzung orientiert man sich diesmal in einem Punkt an jener von "Der Terminator", darf doch diesmal ein kleiner Junge mit im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen, dem man eine Baseball-Kappie verkehrt herum aufgesetzt hat, mit einer gestilten Strähne die herausragt versehen, wie sie kein Bub so gekünstelt fesch selbst hingegelt bekommen hätte. Weder vermag der Junge schauspielerisch zu überzeugen, noch weiß das Drehbuch wirklich etwas mit ihm anzufangen. Er ist lediglich der Motor der beiden Helden, für den einen um zu zeigen dass er trotz aller Makel eine tolle Vaterfigur wäre, bei ihr um erstmals beweisen zu können, dass ihr Sohn ihr wichtig ist. Wie sich das Ganze zwischenmenschlich entwickelt steht im vollkommenen Widerspruch zur Actionhandlung, sprich Verluste, Schmerzen und Wunden sind schnell überwunden, wenn es um das Miteinander geht, beides zusammen in einer Szene will so gar nicht harmonieren. Buddy-Sprüche passen nicht zu Situationen, nicht einmal zur Charakterkonstellation, andererseits ergeben in diesem kleinen Streifen nicht einmal die Ballerszenen so etwas wie einen Sinn, also was soll's. Dümmeres hat es in diesem Genre, gerade zum Thema Cyborg, längst gegeben, da ist "Shadowchaser 2 - Night Siege" (Alternativtitel) nicht der Bodensatz seines Genres. Aber seine Rezeptur weiß nicht zu befriedigen, demonstriert uns leider nur Altbekanntes im Leerlauf, der nach passender Laufzeit irgendwann zu einem Ende gebracht wird. Der Charme des Erstlings fehlt völlig, schade, aber mit dem Gegenteil haben wohl auch nur die wenigsten Zuschauer gerechnet. Zumindest hat man es versucht, und wer weiß, vielleicht taugt eine der weiteren Fortsetzungen etwas, ich bleibe dran. OFDb
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