Vorbei die Zeiten, in denen ein "Shadowchaser"-Teil "Stirb langsam" variierte. Wie so viele Filmreihen der 80er und 90er Jahre, so ist auch John Eyres Science Fiction-Actioner mit seinem dritten Teil im Weltraum angelangt. Unabhängig wie bislang die Teile voneinander entfernt waren, ist das auch ziemlich schnuppe, zumal Erklärungen nur seltenst gegeben werden. Deswegen muss man sich nicht fragen, was der Android mittlerweile in den Tiefen des Alls verloren hat. Der selbe ist es wohl kaum, aus der selben Reihe scheint er beim gleichen Aussehen allerdings doch zu stammen, scheinbar hat man nie daraus gelernt dass dieser Typ Cyborg zum Durchdrehen neigt. Das machte gerade "Shadowchaser 2" deutlich. Da dieser etwas arg mager ausgefallen ist, tut der Szenenwechsel dem dritten Teil der Reihe sichtlich gut, funktioniert er doch lange Zeit auch ohne sein Zugpferd Frank Zagarino.
Darin liegt dann auch das Rätsel des Geschichtenerzählers. Wenn man etwas über die stets unabhängig voneinander laufenden "Shadowchaser"-Filme weiß, dann doch dass man sich auf eines definitiv verlassen kann: Zagarino spielt einen Cyborg. Die Autoren des dritten Ausflugs Zagarinos in dieser Rolle machen daraus jedoch das einzige Geheimnis ihrer Geschichte. Rätselhaft wird aufgebaut was da nun auf dem Geisterraumschiff überlebt hat, und jeder Zuschauer mit Kenntniss der beiden Vorgänger weiß es längst. Zumindest wird damit eine Erwartungshaltung aufgebaut, darf man sich als Stammgast doch bis zu Zagarinos erstem Auftritt fragen, ob er diesmal wieder wirksam oder nicht eingesetzt wird, nachdem seine Wirkung zwei Mal höchst unterschiedlich ausfiel. Die Antwort ist, dass man sich nicht wirklich auf ihn verließ. Seine Auftritte sind rar ausgefallen, sein tatsächliches Erscheinen kommt erst lange nach der ersten Filmhälfte, und dann wird er, in komplettem Gegensatz zu Teil 1, mit viel Hilfe aus den Bereichen Maske und Spezialeffekte eingesetzt. Zagarinos Rolle ist ein Roboter, daran gibt es diesmal keinen Zweifel.
"Alien" trifft auf Cyborg-Thematik, da das den Verantwortlichen der Geschichte jedoch nicht reichte, wird noch ein wenig "Das Ding aus einer anderen Welt" in der Carpenterversion hinzu gemurxt, so dass der Cyborg jetzt, warum auch immer, Gestaltenwandler geworden ist. So ganz wird der Grund dafür nicht klar, immerhin bleibt er auch in Verkleidung stets verhaltensauffällig, und lange bleibt der Maschinenmensch ohnehin nicht getarnt, ist er doch fix wieder Zagarino. Zumindest hatten so die Schauspieler etwas mehr Spaß an der Chose, und die sind zumindest recht abwechslungsreich besetzt, so dass einem das zu monotone Getue im Weltall zumindest eine Zeit lang nicht so penetrant danach aussieht. Das Drehbuch hält die Besatzung stets in Action. Immer wieder gibt es etwas zu reparieren, damit keiner drauf geht. So ganz mit kommt der Zuschauer da nicht, aber ein Spannungsbogen wird dadurch dennoch gelegentlich erzeugt. Vom Tempo her, bei weit weniger Schießereien als sonst, wird man also recht ordentlich bei Laune gehalten.
Die Streitereien rund um einen stark eingebauten Aggressor innerhalb der Gruppe, sind es dann viel eher, die an den Nerven des Zuschauers rütteln, und leider bleibt diese Störfigur dem Film bis zum Finale erhalten. Sinn macht hier wieder einmal herzlich wenig, komplett stumpfsinnig wird es aber auch dieses Mal nicht wirklich, dafür ist der Dummfug zu ordentlich inszeniert. Die Monotonie des zweiten Teils wird nicht erreicht, aber leider gelegentlich gestreift, die Sympathie des Erstlings wird nicht wieder hergestellt. "Project Shadowchaser 3" (Originaltitel) guckt sich aufwendiger inszeniert, allerdings glaube ich dass man lediglich nur die Effektkosten für Ballerszenen in andere Spezialeffekte gesetzt hat, wirklich mehr Budget dürfte es nicht gegeben haben. Vom Ergebnis her pendelt Teil 3 zwischen den ersten beiden, ohne den Charme des Erstlings zu erreichen. Den Bereich des Horrorfilms streift man diesmal etwas mehr als ohnehin schon, letztendlich ist das Ergebnis aber allein schon deshalb austauschbar, weil es der altbekannten Chose anderer billiger "Alien"-Immitate nichts hinzuzufügen hat. Dann ist es halt diesmal ein "Terminator" im All. Wenn juckts? An der ewig wiedergekäuerten Geschichte ändert das herzlich wenig. OFDb
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