02.03.2019

SCREAM PARK (2012)

"Scream Park" ist bislang Cary Hills einzige Regiearbeit, und wenn es nach mir gehen würde, dann würde das auch so bleiben. Dass nun sieben Jahre lang kein weiteres Werk nachgerückt ist, macht Mut, denn das Ergebnis des hier vorliegenden Filmes ist in vielerlei Hinsicht enttäuschend zu nennen. Das besonders Traurige: eine Porno-Synchro macht das Werk nicht schlimmer als im Originalton ausgefallen, ist doch auch dieser ein neu Vertonter mit mal hallendem Gerede, stets ein offensichtliches Mikrofongeschwafel und zu allem Überfluss auch stets die Lautstärke wechselnd. Weit entfernt von Amateurfilm-Niveau ist "Scream Park" wahrlich nicht umgesetzt, und da es der Regie an jeglichem Fingerspitzengefühl fehlt, kommt auch in diesem Zustand mit heruntergeschraubten Erwartungen nie ein angenehmes Feeling auf. Mit einem funktionierendem Spannungsbogen darf man gar nicht erst rechnen, die Musik dudelt erbärmlich vor sich hin, die Kills sind rabiat aber unecht ausgefallen in ihren simplen Umsetzungen.

Während die Figuren eigentlich auf recht simpler Ebene noch funktionieren könnten, verärgern Choreographie und Schnitt selbst in einfachst umzusetzenden Szenarien. So weiß beispielsweise eine Szene nicht flüssig zu funktionieren, in welcher eine verletzte Frau zu einem herunter gefallenem Handy kriecht, und der Mörder der nach dem Funknetztelefon greifenden Opfer auf die Hand tritt, bevor sie das anvisierte Objekt erhaschen konnte. Das Ganze ist derart steif und verlangsamt gespielt, dass es genau danach aussieht: nach etwas Gespieltem. Das nervt bereits im Alter der angeblichen Teenies, die so wie besetzt nie die Illusion aufkommen lassen eventuell tatsächliche Teenager sein zu können. Da sie als Mitarbeiter des Freizeitparks besetzt sind, denkt man anfangs, dass sie gar keine Schüler mehr sein sollen. Diese Info erhalten wir zu spät anhand von Dialogen, wenn wir uns an ihre Erwachsenenwirkung längst gewöhnt haben.

Es ist ärgerlich, dass ein solches Produkt auf dem DVD-Cover auch noch mit "Halloween" und "Jessy - Die Treppe in den Tod" verglichen wird, nicht einzig aufgrund seines Slasher-Sub-Genres, sondern auch weil dort auf die angebliche 80er Jahre-Wirkung hingewiesen wird, dessen Stil "Scream Park" angeblich hätte. Dabei will er weder in den 80er Jahren spielen, noch schaut er sich inszenatorisch auch nur ansatzweise so angenehm trocken wie einst gedreht. Billige Schockeffekte, zu sehr ins Zentrum gesetzte Morde und dilettantisches Schauspiel zeugen von allem anderen, als von derartigem Stil. Es gibt Amateurfilme die besser umgesetzt und geschauspielert sind als dieses schreckliche, hier besprochene, Laien-Theater, welches unmotiviert umgesetzt ist und kaum einen Horror-Freund hinterm Ofen hervor locken kann.  OFDb

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