18.10.2019

ROBERT 2 - DIE RÜCKKEHR DER TEUFELSPUPPE (2016)

"Robert - Die Puppe des Teufels" war ein Langweiler, ein Film der zeigte, dass er so gar nichts von den sympathischen Puppenhorror-Beiträgen gelernt hat, die meist den Videoheimmarkt heimsuchen. Vielleicht ist man aufgrund dieses mieserablen Ergebnisses einfach nur erleichtert, dass "Robert 2 - Die Rückkehr der Teufelspuppe" nicht ganz so extrem schlecht ausgefallen ist, denn wirklich gelungen ist an der Fortsetzung des Schnarchers auch nichts wirklich. Im Gegensatz zum Vorgänger versucht man aber zumindest die Geschichte etwas interessanter zu gestalten. Der Erzählansatz weiß halbwegs Neugierde zu wecken, die Figuren sind nichtsaussagend, aber nicht so derbe unsympathisch ausgefallen wie die Protagonisten des Erstlings, letztendlich liefert man hier zumindest maue Routine ab. Eine Optik, wie aus einem selbstgedrehten Film entliehen, simpel umzusetzende Puppenanimationen und die plumpe deutsche Synchronisation helfen allerdings nicht gerade dabei dem Routineprodukt die Möglichkeit eines echten Unterhaltungswertes zu ermöglichen. Aber das Drehbuch und die Crew vor und hinter der Kamera sind ohnehin nicht darin bemüht, etwas Besonderes abliefern zu wollen, so arg wie sich die Geschichte innovationslos im Kreis dreht und so austauschbar wie hier alles ausgefallen ist.

Da darf es schon verwundern, dass Regisseur Andrew Jones mittlerweile bereits fünf Teile dieser Reihe abgedreht hat. Jedes Jahr folgt ein neuer, egal wie mies die Internetbewertungen ausfallen. Scheinbar ist eine solch schnell hingerotzte Produktion dennoch lukrativ genug, irgendwer schlägt nach zwei lahmen Filmen doch noch zu. Schlichten Gemütern kann "The Curse of Robert" (Alternativtitel) vielleicht zumindest einen kleinen Schrecken einjagen, aber da muss man schon eher Neuling im Genre sein. Ein solcher wird auch nicht bemerken, wie plump die Hintergrundmelodien von den Soundtracks von "Halloween - Die Nacht des Grauens", "Freitag der 13." und diversen Okkult-Horrors klauen. An den Nerven zerrt bereits der Vorspann, der zu ätzend unmotivierter Kindermelodie ellenlang Nichtigkeiten mit Texteinblendungen mixt. Umso erleichterter ist man, wenn der Beginn des eigentlichen Streifens zumindest halbwegs angenehm startet, anstatt nervig und öde, wie es beim selten dämlichen ersten Teil der Fall war. Hätte ich Teil 2 als Film für sich gesehen, wäre ich vielleicht enttäuscht genug gewesen, um ihn als schlecht zu empfinden, so aber, mit Kenntnis des Erstlings, schaut sich das magere Stück Horrorkost für mich noch gerade eben durchschnittlich ausgefallen. Wie objektiv eine solch großzügige Bewertung ist, sei also mal dahin gestellt. Dass man bei einem FSK-16-Film keine blutigen Einlagen erwarten sollte, dürfte für Freunde deftigerer Genre-Beiträge klar sein, sei an dieser Stelle aber trotzdem noch einmal erwähnt. Zumindest läuft "The Curse of Robert the Doll" (Alternativtitel) ungekürzt mit unter 80 Minuten Laufzeit nie quälend langweilig, sondern schaut sich in seiner etwas zu drögen Art noch immer flott genug umgesetzt, um bis zum Schluss dran bleiben zu können.  OFDb

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