21.12.2019

MONSTER BUSTERS (1987)

Kurz nachdem es "Die Goonies" und "Stand By Me" schafften eine Gruppe präpubertärer Kinder finanziell erfolgreich durch ein aufregendes Abenteuer zu schicken, da kam man mit "Monster Busters" daher und wollte etwas ähnliches abliefern. Man holte sich Regisseur Fred Dekker an Bord, der ein Jahr zuvor mit "Die Nacht der Creeps" bewies, dass er in der Lage war Humor mit dem Genre des Horror gelungen zu vereinen. Zusammen mit Shane Black schrieb er das Drehbuch, und für das Monsterdesign engagierte man Spezialeffekt-Legende Stan Winston. Was sollte da noch schief gehen? Nun mag "The Monster Squad" (Originaltitel) definitiv einige Pluspunkte besitzen, was ihm im Vergleich zu den eben erwähnten Werken jedoch fehlt, ist der nötige Charme. So weiß z.B. die Freundschaft der Kinder sich nicht glaubwürdig auf den Zuschauer zu übertragen, womit kein intensives Gefühl der Nostalgie in die eigene Kindheit stattfinden kann, wie es die Vergleichsfilme und später auch Werke wie "Summer of 84" schafften. Die Kinder wirkten dort verbundener, charakterlich trotz aller Stereotype lebensechter, einfach weil man auch auf ihre psychologische Griffigkeit achtete, ein Element welches das Drehbuch des hier besprochenen Streifens auch in den anderen Bereichen nicht besitzt.

Deswegen schaut sich die Einleitung in die Geschichte und andere entscheidende Phasen auch zu zufällig, ohne dass dieser Zustand bewusst durch Witzigkeit signalisiert wird. Wie man an den Stein gerät, auf die Verschwörung stößt und auch zur gemeinschaftlichen Aktion zusammen findet, ist undurchdacht ins Drehbuch eingearbeitet, welches sich stattdessen lediglich auf den abenteuerlichen Fantasy- und Gruselgehalt seiner Geschichte konzentriert. Nur nutzt dies wenig, wenn man die Griffigkeit, die Dramaturgie eines Stoffes und den psychologischen Zusammenhang des großen Ganzen nicht beherrscht, zum großen Teil gar ignoriert. Auf schlichter Sparflamme wird aus dem an sich missglückten Werk aber zumindest noch ein akzeptables, denn quantitative Schauwerte, wie die sehr stimmigen Gruselsettings oder die wunderbar anzuschauenden Monster, sind durchaus vorhanden. Ebenso gibt es kleine Momente zu bemerken, in welchen die Autoren Genre-Kenntnisse beweisen, besonders deutlich zu erkennen in der Parallelszene zwischen Mädchen und Monster aus "Frankenstein", was sich in der etwas zu brav ausgefallenen Umsetzung dieses Jugend-Abenteuers in seiner Fortführung jedoch eher wie eine (absichtliche?) Parallele zu "E.T. - Der Außerirdische" anfühlt. Dieses Fachwissen und einige sympathische Filmposter und anderweitige Horrormaterialien beiläufig im Hintergrund eingestreut, wissen definitiv zu punkten. Von daher ist es schade, dass diese Liebe zum Genre fast im Nichts verpufft, da das eigentliche Herzstück gelungener Werke fehlt. Kein Film, egal welchen Genres, kann in der Regel rundum überzeugen ohne psychologische Glaubwürdigkeit von Ursache und Wirkung. Einem leicht zufriedenstellenden Publikum wird das freilich egal sein, das zeigt schon die überdurchschnittliche Bewertung auf der IMDb.  OFDb

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