28.12.2019

TOYS - TÖDLICHES SPIELZEUG (1991)

Seit "Silent Night, Deadly Night 3" hat sich die Horrorfilmreihe, die mit "Stille Nacht, Horror Nacht" startete, von der Ur-Handlung gelöst und servierte uns von da an alternative Horrorgeschichten zum Thema Weihnachten. Mit dem vierten Teil "Welcome to Hell" klinkte sich Brian Yuzna mit ein, der im fünften und letzten Teil der Originalreihe (2012 wurde uns noch das überraschend geglückte Remake "Silent Night - Leise rieselt das Blut" beschert) als Produzent agiert. Außerdem hat er zusammen mit Regisseur Martin Kitrosser das Drehbuch verzapft, welches eigentlich einer sympathischen Idee nachgeht. Denn wo Konkurrenzprodukte wie "Dolls", "Chucky - Die Mörderpuppe" und "Demonic Toys" stets nur auf Puppen fixiert waren, da darf in "Toys - Tödliches Spielzeug" zusätzlich Spielzeug jeglicher Art zum Horror werden. Manipulierte Rollschuhe, weihnachtliche Wunderkugeln, Spielzeugpanzer, an Abwechslung mangelt es theoretisch gesehen nicht. Allerdings ist Debüt-Regisseur Martin Kitrosser kein Charles Band, der derartigen Schrott meist sympathisch mit leichter Hand inszeniert zu erzählen weiß. Kitrossers bierernster Horror-Trash ist insgesamt doch etwas zu träge erzählt, als dass man ihn als sympathischen Nonsens für zwischendurch weiter empfehlen könnte.

Dass "Silent Night, Deadly Night 5: The Toy Maker" (Originaltitel) einer der besten Teile der Reihe ist, ist somit nicht einem Gelingen geschult, sondern der minderwertigen Qualität der restlichen Reihe. Phasenweise kommt "Toys - Tödliches Spielzeug" auf unsinniger Trivialfilmebene eigentlich ganz gut weg. So wissen Einstieg und Finale des Streifens zu gefallen, ebenso wie gelegentliche Spielzeugattacken. Leider wird die Zeit dazwischen gestreckt mittels unpassender Momente, die tief im Stil einer Seifenoper baden (inklusive eines Jungen im Zentrum des Geschehens, der ziemlich nervt, anstatt Sympathien zu ernten). Den Tiefpunkt bietet ein endlos scheinender, müder Monolog nach der Aufdeckung der Identität des ominösen Fremden, der in einer lahmen Sexszene mündet, die wiederum parallel zu einer anderen, nicht minder öden, Fummelszene stattfindet. Auch manche Momente, die gerne außerhalb der mörderischen Spielzeug-Thematik Spannung erzeugen würden, sind unwirksam umgesetzt, oft auch weil solch von anderen Filmen nachgeahmte Momente im Gesamtzusammenhang als furchteinflößendes Szenario keinen Sinn ergeben, so dass man bereits währenddessen weiß, dass hier nur Zuschauertäuschung mit erleichterter Auflösung zelebriert wird, anstatt dass die Chance einer wahren Bedrohung besteht.

Das wäre alles nur halb so ärgerlich in einer kleinen Horrorproduktion für zwischendurch, wenn sich der Film nicht dadurch und durch das mangelnde Schauspiel, sowie durch zu wenig Tempo in der Inszenierung, immer wieder unglaublich träge gucken würde. Ein etwas deutlicheres Augenzwinkern und eine weniger verkrampfte Gangart hätten dem Streifen wahrlich gut getan. Seine zu bemühte Art erkennt man u.a. auch durch seine ständigen, halb-subtilen Verweise auf "Pinocchio". Einzig die Besetzung des ehemaligen Kinder-Stars Mickey Rooney sticht diesbezüglich gewitzt hervor, hat der gute Mann, der hier eine Art unsympathischen Geppetto mimen darf, 1957 doch selbst einmal die Figur des "Pinocchio" verkörpert. Die vielen Verweise auf den Vergleichsstoff lassen einen leider zu schnell die Überraschung am Schluss erahnen. Wie erwähnt weiß zumindest dieser für Horrorfreunde damaliger Videothekenware zu gefallen.  OFDb

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