"Silent Night, Deadly Night 3 - Better Watch Out!" lässt Ricky, den Killer aus "Stille Nacht, Horror Nacht 2", welcher wiederum der Bruder des Amokläufers aus dem Erstling "Stille Nacht, Horror Nacht" ist, nach zwei Jahren auf die Leinwand zurückkehren. Ein letztes Mal wird uns in der fünfteiligen Horrorfilm-Reihe, der 2012 die Neuverfilmung "Silent Night - Leise rieselt das Blut" beschert wurde, ein direkter Zusammenhang mit den Vorgängern präsentiert. Danach ging es mit eigenständigen Weihnachts-Horror-Geschichten weiter. Im von Brian Yuzna gedrehten "Silent Night, Deadly Night 4" geht es um einen satanischen Geheimbund, in "Toys - Tödliches Spielzeug" um zu Todeswaffen umfunktionierte Kinderspielsachen. Würde man von den ersten beiden Teilen von geglückten Genre-Beiträgen sprechen, wäre es schön ein letztes Mal die Originalgeschichte fortgesetzt zu sehen. Aber bereits der mittelmäßige erste Teil, der mit Ausnahme des überraschend geglückten Remakes das traurige Highlight der mauen Reihe darstellt, war ein ziemlich plumper Film inmitten des nicht gerade anspruchsvollen Sub-Genres des Slashers. Teil 2 war gar eine unterirdisch zusammengeschusterte Beleidigung an jeden Film-Fan.
Mag Teil 3 auch nicht derart dreist ausfallen wie sein Vorgänger, so ist er doch trotzdem alles andere als ein geglückter Film. Wer auf harte Gore-Szenen steht, muss sich mit blutigen Bildern zufrieden geben, die meist nach der jeweiligen Tat gezeigt werden. Wer zusätzlich eine halbwegs passable Geschichte sichten will, ist Fehl am Platz. Der über-konstruierte Einstieg mit völlig sinnlosen Experimenten, besitzt zwar ähnlichen Comic-Touch, wie sympathische Werke a la "Das Gehirn", die vollkommen übertriebene Ernsthaftigkeit, mit welcher dieser offensichtliche Unsinn unreflektiert erzählt wird, lässt ihn jedoch lediglich dümmlich wirken, anstatt unterhaltsam. Ins Zentrum wird eine taffe Blinde gesetzt, die zwar kein hilfloses Persönchen ist und von niemandem Mitleid ernten möchte, für nichts anderes wird sie uns jedoch präsentiert, wenn sie ohne Augenlicht gegen ein unglaublich schlecht gespielten Psycho-Killer kämpfen muss. Bis es zum Zusammentreffen der Kontrahenten kommt, wohnen wir einer völlig dümmlichen Geschichte bei, die nie klare Gesetzmäßigkeiten darüber zeigt, inwieweit man telekinetisch miteinander vernetzt ist, und selbst simple Nebenstränge, wie der Sheriff, der die Verfolgung aufnimmt, um ein Massaker zu verhindern, erfahren einen derart löchrigen Plot voller Ungereimtheiten, dass es weit über das erträgliche und vom Stammzuschauer gewohnte Maß an Blödsinn hinaus geht, als dass man in eine solch stupide Geschichte noch eintauchen könnte. Spannungslos und uninspiriert inszeniert, mit einem unwirksamen Psycho als Aggressor im Zentrum, bietet "Blind Terror" (Alternativtitel) nichts, was des Reinschaltens wert wäre. Somit steht der Streifen Monte Hellmans Erstling "The Beast from Haunted Cave" 30 Jahre später im selben Genre angekommen, in Sachen Dilettantismus in nichts nach. Manche lernen halt nie hinzu - so wie ich, der trotz aller negativen Erfahrungen noch immer einschaltet. OFDb
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