25.07.2020

CHARM SCHOOL (2007)

Ich muss gestehen von Mexikanern zu diesem Thema einen rebellischen Film erwartet zu haben. Stattdessen kommt die Komödie um eine unangepasste Teenagerin, die eine Benimmschule besuchen muss, arg brav daher. Mit dieser im Widerspruch zur Hauptthematik stehenden Mentalität schwenkt die Geschichte zwar in eine andere Richtung als erwartet, orientiert sich in seiner angepassten Art stattdessen aber am Mainstream, so dass "Niñas Mal" (Originaltitel) trotzdem vorhersehbar bleibt, anstatt von nun an weiter zu überraschen. Wie in zu braver Tonart zu erwarten, schließt der Streifen in jeglicher Hinsicht versöhnlich, selbst in Bereichen, in denen er zuvor seinen letzten Hauch Abfuck-Stimmung besaß. 
 
Missverständnisse, die den dramaturgischen Wandel gegen Ende vorbereiten, kommen, auch in ihrer humoristischen Art, zu ungelenk und zu konstruiert daher, ebenso wie das psychologische Verständnis des Autors, das inmitten von Stereotype kaum vorhanden ist. Die Besetzung weiß bei den meisten Rollen zu gefallen. Das ist aber auch der einzige wirklich nennenswerte Pluspunkt dieser Komödie, die selbst ihren Schwerpunkt Benimmschule von einer völlig uninteressanten Art anpackt und daraus lediglich eine Art Förderkurs für Hauswirtschaft macht. Da es zudem einige Zeit dauert, bis einem die Hauptfigur sympathisch wird, und dies erst zu einem Zeitpunkt geschieht, an dem die Geschichte sich im Gegenzug längst als weit uninteressanter geoutet hat, als man zuvor gehofft hatte, kann man "Charm School" in seiner zu angepassten Art getrost ignorieren. Lauwarme Unterhaltung serviert er bei geringer Erwartung jedoch schon. Die bessere Alternative bilden jedoch Werke wie "Wild Child".  OFDb

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