20.09.2020

FULL ECLIPSE (1993)

Seine TV-Herkunft sieht man "Full Eclipse" nicht an, der von "Hellraiser 3"-Regisseur Anthony Hickox inszeniert wurde. Der Film geht die Werwolf-Thematik sehr anders an, Unwissende merken erst mit der Zeit, dass dies überhaupt ein Genre-Beitrag zu diesem Thema ist, es wird jedoch lediglich als Grundlage genutzt, um darauf eine zweifach weiter gestrickte Idee auszubauen. Das zur Entstehungszeit typische Action-Flair trifft auf Werwolffilm, trifft auf Superhelden-Geschichte, trifft auf Drogen-Thematik. Ein ausführlicher, detailreicher Einstieg weckt die Neugierde für das Szenario, das nie zu schnell erklärt worum es geht und hilft über diese angenehmen Umwege zur Hauptgeschichte dabei den Einstieg der Hauptfigur Max in die Elitegruppe glaubwürdig zu gestalten. 

Aufgrund diverser anderer Unglaubwürdigkeiten hat der gar nicht mal so unclevere Plot dies auch unbedingt nötig, um nicht vollkommen geistlos einzig von seiner überzeugend dreckigen, dunklen Großstadt-Actionfilm-Atmosphäre zu leben. Kaum bemerkbare Ungereimtheiten sind Sprunghaftigkeiten in der Erzählung geschult. Wenn es Richtung Finale immer hektischere Ereignis-Übergänge gibt, verdichtet sich das Gefühl, dass hier eine weit aus länger erzählte Geschichte krampfhaft auf 90 Minuten zusammen gekürzt wurde, "Full Eclipse" erscheint immerhin innerhalb des Präsentierten stets ordentlich und durchdacht inszeniert. Die fehlenden Übergänge passen nicht zu seinem Gesamtbild. Der einzig wahre Kritikpunkt an diesem Werk, solange man ihn lediglich als den angenehmen Unterhaltungsfilm für zwischendurch betrachtet, ist jedoch die Werwolf-Kreatur am Schluss, die eher wie ein Bär, als wie ein Wolf aussieht und damit wenig überzeugt. Die Maskerade der leicht in Wölfe verwandelten Polizisten im Restfilm ist in ihrer schlichten Art hingegen stets überzeugend ausgefallen.  OFDb

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