16.10.2020

EROTIBOT (2011)

Japan ist für seine bizarren Werke im Bereich der laufenden Bilder bekannt, und "Erotibot" klingt nach einer herrlich schrägen Idee in welcher Blut, Sex und Science Fiction zusammenkommen. Doch wie so vieles in der Welt, klingt das Projekt in der Theorie interessanter, als es schließlich ausgefallen ist. Den billigen Look mag ich, der uns von Anfang an deutlich macht, dass Spezialeffekt-Fetischisten hier nichts zu suchen haben. Allein die Aufmachung des stärkeren Roboters ist simpel zu nennen und mitunter gerade deshalb so charmant Retro ausgefallen. Der Look des absichtlich Clown-artigen Maschinenmenschen im Zentrum der Geschichte überzeugt meist auch. Es sei denn sein Schauspieler übertreibt es mit dem clowneresken Agieren, so z.B. in der Laufszene, in welcher der Roboter seine Dienerin mit einer Nudelsuppe überraschen möchte, dann ist es zu viel des Guten und die Wirkung des Roboters ist dahin. Unterbrochen wird besagte Szene durch eine ausführliche Darbietung des ersten Geschlechtsaktes der jungen Frau, deren Papa ihr für alle Lebenslagen Roboter geschaffen hat, somit auch hierfür. Da wird dann viel gefummelt, viel nackte Haut gezeigt und nicht mit dem Mut zur Freizügigkeit bei den Schauspielern gegeizt. Das guckt sich allerdings derart plump wie ein Softporno, so dass man damit bei mir keinen Blumentopf gewinnen kann. 

Freilich wird schon zuvor der sexuelle Aspekt stets hervorgehoben, das war bei dem Titel letztendlich auch zu erwarten, aber "Karei naru erogami-ke no ichizoku: Shinsô reijô wa denki shitsuji no yume o miru ka" (Originaltitel) ist einfach diesbezüglich zu notgeil eingefangen und zu wenig schelmisch diesbezüglich erzählt, deswegen schauen sich diese Momente auch weder Schmuddelfilm-kurzweilig noch auf Provo- oder anregende Art interessant. Leider dominieren diese Szene den Film, der zunächst schön Action-reich auf jene Art beginnt, für welche man das abseitige Kino Japans so gerne heimsucht. Attraktive Schwertkämpferinnen, die sich mit einem Roboter anlegen, bis dieser dezimiert ist, das ist jener Gehalt der Geschichte von dem es ruhig mehr hätte geben können. Doch nach diesem ersten Ereignis spult der Film ein paar Tage zurück, und wir müssen bis zum Finale warten, bis endlich wieder die Post abgeht. Dann darf auch ordentlich Blut spritzen, was ein wenig für die genannten Defizite und die zu einfallslose Geschichte entschuldigt, wett macht es den Gesamteindruck freilich trotzdem nicht mehr. Vielleicht wäre ich mit weniger Erwartungen herangegangen, wenn ich mich vorher über den Regisseur schlau gemacht hätte. Naoyuki Tomomatsu war auch für "Stacy - Angriff der Zombie-Schulmädchen" verantwortlich, der mir so gar nicht gefiel. Und dass der gute Mann auch gelegentlich Pornos dreht, erklärt warum "Erotibot" sexuell so dominant ausgefallen ist. Dennoch muss ich gestehen, dass mich andere Projekte dieses Mannes trotz allem weiterhin reizen. So klingen doch "Eat the Schoolgirl" und die mittlerweile auf fünf Teile angewachsene "Rape Zombie"-Reihe nach interessanten Horrorwerken. Die werde ich beizeiten einmal antesten, ich lerne halt einfach nicht dazu.  OFDb

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