13.11.2021

GAME NIGHT (2018)

Mit dem entliehenen Aufhänger von "Agent Null Null Nix" und ähnlich gestrickten Stoffen hält sich "Game Night" nur kurzfristig auf und beschert uns außerhalb dieses einengenden Rahmens mal zu erwartende und mal völlig unerwartete Wendungen. Letztendlich ist die Handlung fast schon egal, denn "Game Night" lebt zum einen von seiner erzählerischen Stärke durch die Identifikation mit den Figuren, was ihm inmitten von hohem Tempo und Lustigkeit einen gut funktionierenden Spannungsbogen beschert, bei dem man als Zuschauer regelrecht mitfiebert, zum anderen lebt er von seiner Pointen-sicheren Art, in welcher sämtliche Humorbereiche geglückt sind. Seien es die Charakterzeichnungen, die Situationskomik (teilweise in hervorragender Choreographie), der Dialogwitz, der parodistische Ansatz gesellschaftlicher, als auch Medien zitierender Art, der analytisch versteckte Humor, abnormale Situationen, das Spiel mit Klischees und Erwartungen, "Game Night" sprüht regelrecht vor Komik. Inmitten treffsicher besetzter und charakterisierter Figuren sticht als völlig schräger Sidekick die Rolle Jesse Plemons' heraus, der in "Breaking Bad - Staffel 5" noch eher unscheinbar wirkte. Ein funktionierender Gastauftritt gegen Ende rundet die ohnehin schon gelungene Chose ab. Letztendlich ist "Game Night" eine Wundertüte humoristischem Kinos, der man zunächst weit weniger zutraut als sie schließlich zu erfüllen weiß, so durchdacht und professionell angegangen, wie hier wirklich alles ausgefallen ist. Dementsprechend gut eignet sich das Produkt zum öfters Gucken, auch innerhalb eines kurzen Zeitraums. Den Vorspann, der am Schluss vor dem Abspann gesetzt ist, sollte man unbedingt noch mit sichten, und ganz am Schluss wartet noch nach dem Abspann ein Bonus-Gag auf den Zuschauer, der ein Detail der Story noch einmal wundervoll abrundet. Die wenigsten werden ohne Ohrwurm aus dem Film entlassen.  OFDb

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