13.02.2022

DEXTER - STAFFEL 8 (2013)

Erneut füllt man trickreich die Staffel mittels mehrerer Hauptelemente, vereint diese jedoch gekonnter als in Staffel 7 geschehen und liefert damit erneut eine sehenswerte Geschichte ab. Zwar hätte ich einigen dieser Erzählstränge eine eigene Staffel gewünscht, soviel mehr wie da jeweils herauszuholen gewesen wäre, aber zumindest wirkt das achte Jahr nicht überfüllt, gehetzt oder halbherzig umgesetzt. Die neuen Einblicke in die Vergangenheit Dexters machen Sinn, die Untertöne einer Erschaffung von etwas, das in dieser Extreme nicht hätte da sein müssen, werden deutlicher, und allein deswegen hätte ich mir bereits einen anderen Schluss der Reihe gewünscht, als jener der gewählt wurde. Dass aber binnen einer Folge und den letzten 5 Minuten der vorletzten Folge die Qualität von "Dexter" derart nachlassen kann, ist ärgerlich und lässt einen somit nicht versöhnt mit den Autoren und Produzenten aus der Serie aussteigen. Hier wird aus einer guten Staffel für den schnellen Schluss und für pseudo-überraschende Wendungen an Logik, Konsequenz und Charme gespart, dass es beleidigend ist dabei zuzuschauen. 

Wie die Serie dort mit Füßen getreten wird, ist kaum zu ertragen. Die Verantwortlichen derartiger Entscheidungen sollte man nicht mehr an derartige Projekte beteiligen. Die gute Nachricht: mit nur wenig nicht zu Ende geführten Handlungssträngen kann man die Serie 5 Minuten vor Schluss der vorletzten Folge von selbst beenden und hat damit ein wesentlich besseres Serienfinale erreicht, als das offizielle. Zu dumm dass ein derart selbstständiger Schritt nur dann Sinn macht, wenn man die Folgeserie "Dexter - New Blood" nicht sehen möchte, und auf welchen Freund der Originalreihe trifft das bitte zu? Hält man nicht all zu stark am berechtigten Ärgernis der Schlussphase fest, erlebt man mit Staffel 8 jedoch noch einmal ein großartiges Serienerlebnis mit allerhand emotionaler Momente, gekonntem Thrill, cleverer Reflexion und einer erzählenswerten Geschichte. Die neu dazu gestoßenen Figuren sind wieder einmal hervorragend besetzt, Jennifer Carpenter bekommt mit der Neuinterpretation ihrer Rolle mehr denn je die Chance zu beweisen wie gut sie schauspielern kann, kurzum ist Staffel 8 viel zu gut ausgefallen, als dass ich sie einzig auf die Lieblosigkeit ihrer Schlussphase reduzieren würde. Dass es dort aber derart plump und respektlos zur Sache geht, verstehe ich nicht, eben weil die Qualität bis zu diesem Radikalschnitt konstant hoch blieb.  OFDb

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