15.03.2022

POWER WARRIORS (1996)

Die "Power Rangers" gingen nach drei Staffeln und einem Kinofilm gerade erfolgreich in die nächste Phase "Power Rangers Zeo" über, da kam das Konkurrenzprodukt "Power Warriors" auf dem Markt, welches inhaltlich einen Mix aus "Krieg der Sterne" und "Ultraman" darstellte. Das ursprünglich in Südkorea inszenierte Produkt namens "Power King" erfuhr über US-amerikanischen Einfluss einige Veränderungen, was zu dem Produkt führte, welches es auf den deutschen Heimvideomarkt geschafft hat. Wie das große Vorbild, so ist auch der ebenso billige Abkömmling ein Produkt für Kinder, aufgrund seiner Härte wurde es in Deutschland freilich trotzdem ab 16 Jahren freigegeben, selbst bei der DVD-Auswertung, ein Alter das mit dem Stoff, so wie er gemeint ist, nicht mehr viel anfangen kann. Denn mehr noch als in Produktionen für Kinder üblich wird jeglicher sinnmäßige Horizont klein gehalten, so dass jeder aufkommende Gedanke beim Sichten des Filmes sofort zu Widersprüchen führt. Das erfährt eine derartige Extreme, dass der mitdenkende Zuschauer weniger von der Chose begreift, als es der stumpfe Konsument tut. Hier ist wahrlich nichts durchdacht, und der Witz ist, dass dies gar nicht schlimm ist. Denn "Armicron in Outlaw Power" (Originaltitel) will gar nichts anders als wildes Action-Affentheater sein in seiner grellbunten Art und mit seiner Holzhammer-Methode, die selbst die Einführung des Helden als Schultrottel noch dicker aufträgt, als jede Highschool-Komödie üblicher Weise ohnehin schon. 

Der Mumpitz funktioniert auf bescheuerte Art eine Zeit lang sogar recht passabel, irgendwo pendelnd zwischen freiwilligem Schrott und unfreiwilliger Komik. Aber auf die komplette Laufzeit wollte mich "Armicron" (Alternativtitel) dann doch nicht bei Laune halten, zumal der zu erwartend dünne Plot tatsächlich nur von Kampf zu Kampf hüpft. So interessant trashig manches Kostüm und Set auch ausfallen mag, man sieht dem Großteil der Darsteller an, sich hier nur des Broterwerbs wegen zum Affen zu machen, Spielfreude sieht anders aus. Und was die Schurkenseite betrifft: treffsichere Kostüme von Bösewichtern sehen ebenfalls anders aus. Da findet man die besseren diesmal überraschender Weise auf der Seite der Guten. Leider ist "Power Warriors - Nur einer kann die Erde retten" (Alternativtitel) Meilen vom Unterhaltungsgrad eines "Frankensteins Kung-Fu Monster" und "Invasion aus dem Innern der Erde" entfernt, die tatsächlich Freude im Bereich alternativen Kinos bereiten können. "Armicron - Retter aus dem All" (Alternativtitel) ist ein eher lieblos runtergespultes Trivialprodukt, das seine Power schnell verloren hat, zumindest bei dem Publikum welches die FSK für diesen Kinderfilm auserkoren hat. Wie ratsam es ist, diese Gewaltverherrlichung tatsächlich Kindern zu zeigen, sei einmal dahin gestellt. Andererseits sollte man auch nicht päpstlicher als der Papst sein was das betrifft. Da sind die Kids von heute doch ganz andere Kaliber gewöhnt.  OFDb

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