Ich gucke diese Slasher der frühen Phase eigentlich recht gerne, aber "Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutrecht kam" (Alternativtitel) hat mich nicht sonderlich unterhalten, was sehr schade ist, denn ein mörderischer Weihnachtsmann besitzt eigentlich immer seinen Reiz, selbst in so mauen Werken wie "Stille Nacht, Horrornacht". Der Zeitgeist, der sich so manches Mal förderlich vom heutigen unterscheidet, wird dem Regiedebüt von David Hess, der als Darsteller u.a. in "The Last House on the Left" "Der Schlitzer" und "Das Ding aus dem Sumpf" mitspielte, in seiner arg verstaubten und überholten Art zum Verhängnis. Das beginnt schon mit der Art wie die Studentinnen leben, wie sie mit der Hausdame umgehen, die sie versorgt, es zeigt sich in den Gesprächen die sie (in der von mir gesichteten deutschen Fassung) untereinander führen und in der Zusammenkunft mit den geladenen Männern in der Nacht. Alles wirkt verkrampft, mutet etwas zu bieder an und ist ungelenk inszeniert.
Dass der Mörder für ein Werk seiner Zeit recht blutig zuschlägt, wird Freunden des Genres gefallen, das bleiben jedoch die einzigen Schauwerte innerhalb eines zu müde inszenierten Slashers, der mich nicht für die typisch simplen Geschehnisse seiner Gattung Film so interessieren konnte, wie es ein "Madman" oder "Die Forke des Todes" zu solch früher Schaffenszeit gelang. Hier fehlt es an einem mystischen Touch, oder zumindest an einem guten Spannungsbogen. Und eine funktionierende Identifikationsfigur findet sich auch nicht wirklich, auch wenn man eine für diese Art Film geradezu Klischee-typisch charakterisiert vorgesetzt bekommt. Es mag ja sein, dass mir "Goodnight" (Alternativtitel) an einem höchst ungeduldigen oder unkonzentrierten Tag begegnet ist, vielleicht war es einfach nicht der richtige Tag für diese Art Unterhaltung, ich glaube aber kaum dass sich der Streifen bei einer optimaler gesetzten Sichtung zu einer kurzweiligen Wundertüte gewandelt hätte. Ihm geht einfach viel zu früh die Luft aus. Zumindest mich hat er mit einem Achselzucken zurückgelassen, habe ich mich doch nicht sonderlich für das Schicksal irgendeiner der Figuren interessiert. Der gelegentliche Anflug kurzfristiger Stimmung und ein gewisser Grad Retro-Feeling lässt mich zumindest trotzdem nicht völlig enttäuscht auf "To All a Good Night" (Alternativtitel) zurückblicken, so lahmarschig ich ihn eigentlich auch fand. OFDb
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