Drei befreundete Kinder haben sich ein unterirdisches Versteck auf dem Friedhof gebaut. Sie brechen zu weiter drunter liegenden Gängen durch, die wer anders gegraben hat, oder etwas anderes...
Der Schwur des Alkoholikers...Den Verantwortlichen von "Ghoul - Das Geheimnis des Friedhofmonsters" (Alternativtitel) schwebte ein Horrorfilm im Geiste eines "Stand By Me" vor, so wie man ihn mit "Monster Busters", bis zu einem gewissen Grad auch mit "Die Goonies" in den 80er Jahren ablieferte. Doch den zu braven Touch dieser Werke ließ man fallen, um auch unangenehme Bereiche unserer Gesellschaft, wie Kindesmissbrauch, einbringen zu können, so dass der Streifen bitterer ausfällt. Damit rückt er im Dramenbereich dem sehr geglückten "Summer of 84" näher, dessen Größe er jedoch nie erreicht bekommt, so unentschlossen wie er trotz seines erwachsenen Anliegens dann doch zwischen arg kindlichen Momenten und der harten Realität unkompatibel hin und her pendelt. "Ghoul" ist ein Film einzelner Versatzstücke, die man aufgrund fehlender Empathie nicht zu einem Ganzen vereint bekommt. Das psychologische Verständnis fehlt, das Herz zu den Figuren ebenso und leider auch das fachmännische Vermögen einen Film professionell fertig zu stellen.
Das Ergebnis wirkt nicht nur lückenhaft, da krampfhaft zusammengeschustert, es mutet amateurhaft an, ohne dem Bereich des Amateurfilms zu entstammen. Doch der entscheidende Fehler liegt salopp gesagt darin, dass es dem Streifen am nötigen Charme fehlt, der für die Vergleichsfilme so elementar wichtig war. In einzelnen Momenten können wir eine Bindung zu den jungen Figuren aufbauen, doch dies nie all zu intensiv und nie von Dauer. Und so wird aus der reizvollen Grundidee, die in einer nicht minder interessanten Auflösung mündet, ein zu lieblos umgesetztes Stück Filmgerüst, dem man ansieht was es hätte werden können, wenn andere Produzenten hinter dem Projekt gestanden hätten, denn Regisseur Wilson hat zumindest den von mir noch nicht gesichteten "Jack Ketchum's Evil" abgeliefert, der allgemein ein recht ordentliches Feedback im Internet erhielt. Ob man aufgrund dessen Thematik unbedingt auch hier so harte Schicksalsschläge von Kindern integrieren wollte? Wie auch immer, die düstere Grundatmosphäre, der Wunsch der Lösung des Rätsels beizuwohnen und die Faszination der unpassenden Sprünge zwischen kindgerechten Momenten und ungeschönt bitteren Dramenthemen, machen den eigentlich missglückten TV-Film "Ghoul" zumindest interessant genug, um ihn nicht voreilig auszuschalten. OFDb
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