Energiewesen von der Sonne landen
hin und wieder auf der Erde und richten Schaden an. Ein Feuerwehrmann
begegnete in jungen Jahren einem solchen Wesen. Nun Jahre später wütet
eins von ihnen erneut herum, und tötet den Freund eines anderen
Feuerwehrmannes, der nun von seinem älteren Kollegen aufgesucht wird, da
dieser helfen will. Natürlich glaubt weder der junge Spund noch sonst
wer Beteiligtes an die Theorie lebenden Feuers, die der scheinbar
verwirrte Mann von sich gibt. Stattdessen hält man ihn für einen
Brandstifter. Dieser Irrtum ist jedoch nicht von Dauer...
Shatner brennt durch...
Shatner brennt durch...
Da habe ich ja wieder einen kleinen Meilenstein des schlechten Kinos gesichtet. Wer keinen Spaß an Filmen wie „Robot Monster“, „Boa vs. Python“ oder „Ants On A Plane“ hat braucht eigentlich nicht mehr weiter lesen. Der bekommt ohnehin nur bestätigt, was er zuvor vermutete. Wer sich von Horrorfilmen aber auch gerne einmal wegen ihrer Schlechtheit unterhalten lässt, könnte seine Freude mit „Die Feuerschlange“ haben. Könnte... es ist sehr unterschiedlich was Trashfreunde reizt und was nicht, mancher Fan filmischen Mülls wird das von William Shatner produzierte Werk vielleicht nur langweilig finden. Ich kann da nur von mir ausgehen, und ich hatte definitiv meinen Spaß.
Das beginnt natürlich bei der sinnfreien Handlung, die unter einem anderen Gesichtspunkt sogar etwas getaugt hätte. Da gibt es also Leben auf der Sonne, es sind Feuerwesen, und diese suchen ab und an unsere Erde heim. Klingt doch soweit erst einmal ganz nett, wenn auch schräg. Shatner hat genügend solcher Erlebnisse während seiner Enterprisezeit gehabt. Um nur einmal eines von vielen Beispielen zu nennen, erinnere ich nur einmal daran, dass die Crew um Kirk einst ein Steinwesen jagte, das später verletzt wurde und durch Beton von Chefarzt Pille operativ behandelt wurde. Mit ein wenig Charme und Einfallsreichtum kann man aus einer bekloppten Idee also durchaus interessanten Schund erzählen, Schund der unfreiwillige Komik lediglich leicht streift.
Regisseur John Terlesky ist ein solches Ziel allerdings nicht geglückt. Dabei sieht es in der ersten halben Stunde zunächst noch danach aus. Bereits da erleben wir zwar steril spielende Darsteller, klischeehafte Dramatik und überholte Spezialeffekte, dafür aber auch eben eine schräge Idee, die gar nicht so uninteressant ist. Ideengeber soll Shatner gewesen sein, mich würde jedoch interessieren, bis wohin seine Idee ging bevor sie dann von anderen weiterentwickelt wurde. Hat er den kompletten Mist verzapft? Ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall wird nach einiger Zeit aus der typischen inhaltlichen Vorgehensweise eines 08-15-Horrors, ein immer bescheuerterer werdendes Szenario, indem sich typische Bösewichter als religiöse, terroristische Fanatiker outen, das Feuerwesen Verhaltensweisen an den Tag legt, das nach mehr Erklärungen für den Zuschauer schreit (ohne diese wirkt zumindest vieles widersprüchlich und somit unlogisch), die Sympathiefiguren keine interessanten Veränderungen erfahren und das Feuerwesen fast zur Nebensache verkommt.
Zudem wird man mit Rückblicken für vollkommen dumm erklärt, wenn diese Szenen zeigen, die man zu Filmbeginn schon einmal sichten durfte. Die Geschichte wird mit einem weiteren Rückblick in die Länge gezogen, der kurz (und schlecht) das anreißt, was als Filmgeschichte wesentlich interessanter gewesen wäre: Das Untersuchen der Eigenschaft und Herkunft der Feuerkreatur.
Natürlich wäre das Endergebnis auch mit dieser Geschichte noch recht trashig gewesen, so eine Art „Phase IV“ oder „Andromeda“ mit idiotischem Untersuchungsobjekt, aber es hätte seinen ganz eigenen Reiz haben können. Ebenso wie die brave Erzählstruktur der ersten halben Stunde. Für ein kleines Routineprodukt aus der Masse hätte man sich auch ruhig daran weiter orientieren können. Dann wäre „Die Feuerschlange“ zwar vorhersehbar gewesen, aber immerhin noch schlicht unterhaltend.
Die Storywendungen, die einem hier jedoch vorgesetzt werden, sind nur noch blöde und plump zu nennen und heben nur die bisherigen, oben genannten, Schwachpunkte der ersten halben Stunde in den Vordergrund, nicht ihre kleine Stärke. Wenigstens funktioniert der ganze Bockmist auf unfreiwillig komischer Basis, das ist ja immerhin auch unterhaltsam. Wer die Spezialeffekte zu Beginn des Films schon furchtbar fand, wird mit immer weiterem Voranschreiten der Laufzeit immer üblere Tricks sichten. Warum? Weil das was man zeigen will immer anspruchsvoller wird, die Effekte aber auf gleichem Niveau bleiben. Damit wirken selbe Effekte noch erbärmlicher (und witziger) als zuvor.
Zudem weiß die filmeigene (Un)Logik bestens zu unterhalten, stereotype Filmfiguren versüßen einem jedes Filmklischee, der Proll darf diesmal eine Frau sein, und im entfernten erinnern die Leute, die kurzfristig vom Feuerwesen in Besitz genommen werden etwas an den wurmmutierten Kerl aus „Squirm“.
Der Stil des Streifens erinnert stark an typische Pilotfilme. Möglich wäre die Umsetzung einer Serie durchaus, sehr viel dämlicher als die Idee zur Serie „Krieg der Welten“ ist das hier gezeigte ja auch nicht. Und diese hat auf niedrigem Niveau auch Spaß bereitet. Vielleicht sollten sich Schundproduzenten beim Thema Horror nicht immer an Filmformate festkrallen, ein schundiger Serienbeitrag jenseits von „Buffy“ und Co wäre längst mal wieder fällig. OFDb
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