„Dumm und dümmer“ bekam zwar bereits 2003 eine Fortsetzung mit dem Titel „Dumm und dümmerer“ beschert, aber die war in den Hauptrollen anders besetzt und erzählte von der Jugendzeit Lloyds und Harrys und war somit nicht das was man unter einer richtigen Fortsetzung versteht. 19 Jahre nach dem Originalfilm der Farrelly-Brüder kehrten Jim Carrey und Jeff Daniels höchstpersönlich in ihre Paraderollen zurück und die Regie-Brüder gleich mit ihnen. Warum es erst so spät zu einer Fortsetzung kommt erklärt uns der Film auch gleich auf die typische Lloyd und Harry-Art, leben diese doch mental in einer anderen Welt, und diese folgt anderen gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten.
Das ist auch der Grund warum die Komik der beiden Filme zu funktionieren weiß. „Dumm und dümmer“ sowie „Dumm und dümmehr“ erzählen nicht nur von unglaublich dämlichen Typen, man gewährt uns Einblick in ihr Denken und somit in ihre Welt. Das Rezept ist nicht so simpel wie es klingen mag, als Autor benötigt man zum Einhalten dieser Gesetze das richtige Gespür für die Charaktere, was wohl einer der Gründe ist warum die Teen-Abenteuer der Deppen scheiterten. Das Universum der beiden Helden ist die Humorquelle und damit bereits das Zentrum des Films. Die Geschichte wird dadurch zur Nebensache.
Selbstverständlich hätte man eine Weitererzählung des ersten Teiles nicht wirklich benötigt, man kennt ja bereits die Welt der Dummen, und gerade diesbezüglich hat „Dumm und dümmehr“ keine neuen Aspekte die den alten Blickwinkel erweitern. Aber wer Jeff Daniels und Jim Carrey einst in diesen Rollen erlebt hat, so gnadenlos herumblödelnd und dabei so brillant spielend, der kann nicht anders als ein Auge zu riskieren, wissendlich dass Teil 2 lediglich ein Aufguss des Originalfilms sein wird. Dieser war schon keine große Gag-Granate wie der Farrelly-Film „Verrückt nach Mary“, aber er wusste zu unterhalten, er wusste den Zuschauer zum Lachen zu bringen und er wusste einen ins Staunen zu versetzen bei der Beobachtung wie lässig Jeff Daniels mimisch neben Gummigesicht Jim Carrey mitziehen konnte.
Schon Teil 1 erzählte nicht wirklich eine Geschichte, und so ist es im hier besprochenen Film auch. Vielleicht hätte diese echte Fortsetzung nicht schon wieder ein Road Movie werden müssen, und ob jeglicher Verweis auf das berühmte Original unbedingt mit Einzug halten musste ist auch eine Frage für sich, letztendlich ist „Dumm und dümmehr“ aber eine würdige Fortsetzung geworden, nicht besser und nicht schlechter ausgefallen als das Original, und es tut gut zu sehen dass die beiden Hauptdarsteller zwar sichtlich gealtert sind, aber noch immer so talentiert sind wie einst.
So gibt es auch nicht viel mehr über „Dumb and Dumber To“ (Originaltitel) zu sagen. Es macht wie gehabt Spaß den beiden Mimen beim Grimassenschneiden zuzusehen, laut Lachen darf man auch ab und zu und ein erneuter Blick in die irgendwie verdrehte aber doch recht einfach gehaltene Welt der beiden Unterbelichteten tut einfach gut. Allerdings hätte man dafür nicht die Extremkonfrontation mit Amerikas geistiger Elite benötigt. Lloyd und Harry ecken bereits beim Durchschnitts-Ami an. Und da das Humorpotential beim I.Q.-Crash mit den Wissenschaftlern nicht höher ist als in den Szenen zuvor, beweist der Film damit quasi von selbst dass ich mit dieser Behauptung recht habe. OFDb
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