Bei „Das Biest“ handelt es sich um einen waschechten Grusel-Krimi, bei dem beide Genres gekonnt miteinander verwoben sind, um die leicht augenzwinkernde Geschichte so spannungsgeladen wie nur möglich erzählen zu können. Innerhalb der Geschichte werden Motive aus „Bis das Blut gefriert“ und Wes Cravens „Nightmare - Mörderische Träume“ bereits vorweg genommen, während der Hauptpart sich darauf konzentriert mit gängigen Klischees aus Kriminalgeschichten zu spielen.
Es ist unschwer erkennbar, dass die Vorlage des Streifens aus dem Theaterbereich stammt, ist die dritte Verfilmung des Stoffes filmisch doch recht schlicht ausgefallen. Zwar vermeidet man dass sich „The Bat“ (Originaltitel) lediglich wie abgefilmtes Theater schaut, indem man hin und wieder mit besonderen Kameraperspektiven spielt, aber die Begrenzung auf nur wenige Personen und die Nutzung weniger Handlungsräume, sowie die nur angedeuteten Außenaufnahmen lassen einen die wahre Herkunft trotzdem deutlich spüren. In die medienwirksame Trickkiste greift man nur höchst selten, z.B. dann wenn sehr effektiv erstmals eine mit einem düsteren Handschuh bekleidete Hand nach einer der Hauptfiguren greifen will. Die Szene ist optisch so gekonnt inszeniert, dass jeder 3D-Effekt daneben nur verblassen kann.
Ein zu Beginn des Films begangener Mord, bei welchem man bereits die Hintergründe der zukünftigen Taten mitgeteilt bekommt, hilft durch das Zeigen des Täters dabei, den Zuschauer bei der zentralen Täterfrage zu verwirren. Sind wir als diejenigen die stets mehr wissen als die Protagonisten auf der sicheren Seite, oder ist doch wer anders die Fledermaus? Mag sein dass sich der Mann in Schwarz manches mal ein wenig dusselig anstellt, wenn er recht umständlich versucht an den im Haus verborgenen Schatz zu gelangen, aber die Inszenierung von Regisseur Crane Wilbur lässt nie zu, dass er deshalb wie eine Witzfigur wirkt.
„The Bat - Die Fledermaus“ (Alternativtitel) ist trotz diverser Auflockerungen zwischendurch ziemlich düster geraten und besitzt einen Spannungsbogen von welchem die Grusel-Krimis der Rialto Edgar Wallace-Reihe nur träumen dürfen. Dass der Film eine solche Wirkung besitzt, obwohl wir den Bösewicht immer wieder wie einen Schatten durchs Haus flitzen sehen, und somit Zeuge werden was er tut, welche Fehler er begeht und wo er sich aufhält, zeigt wie gekonnt der Streifen umgesetzt wurde, irgendwo pendelnd zwischem klassischem Kriminalroman, augenzwinkerndem Lustspiel und gruseligem Psychopathen-Horror. Dass der immer überzeugende Vincent Price diesmal kaum aus dem restlichen Cast herausragt, macht deutlich wie gut die Figuren in „Das Biest“ besetzt wurden. OFDb
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