30.01.2020

DER KILLERCLOWN (2017)

Wahrlich gelungene Filme um Killerclowns kenne ich nur wenige. Dazu gehören die beiden "Es"-Verfilmungen und "Stitches - Böser Clown". Im schlicht unterhaltsamen Sektor trifft man hin und wieder auf einen Vertreter dieser Art, so geschehen mit "Drive Thru" und der sympathischen Amateurfilm-Reihe "Camp Blood", meist sind Werke zu diesem Thema jedoch mäßiger ("Clownhouse") oder schlechter ("ClownTown") Natur. Wie hoch stand also die Chance mit "Der Killerclown" einen positiven Filmabend zu erleben? Zumindest machte der Originaltitel neugierig, der mit einer Anlehnung an "Poltergeist" verspielt daher kommt. Eine solche Leichtfüßigkeit vermisst man im eigentlichen Film jedoch, ist er doch viel zu ernst umgesetzt, aber zumindest lügt der Titel "Clownergeist" (Originaltitel) nicht, geht es doch tatsächlich um ein übernatürliches Wesen.

Leider beschert man diesem keine nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten. Er taucht auf wo er will, tut was er will, und das hat der Zuschauer zu akzeptieren. Dementsprechend braucht es auch nicht verwundern, dass die Auflösung um den Ursprung des Clown-Geistes im Finale völlig unsinniger Natur ist und allen möglichen Begebenheiten in der zuvor erlebten, und dort bereits lückenhaften, Geschichte widerspricht. Ein in seinen Taten nicht zu greifender irrer Killerclown mag in der Theorie trotzdem zunächst reizvoll klingen, so als erwarte einem ein Szenario a la "Tanz der Teufel 2" oder "Santa's Slay", aber für eine derartige Wirkung fehlt wie erwähnt die Leichtfüßigkeit in der Inszenierung. Zu altbekannt und konservativ kommt die Geschichte daher, zu wenig böse Taten, und nennenswerte noch dazu, weiß "Fear itself" (Alternativtitel) zu bieten. Und da es dem geschminkten Bösewicht (der sich auf allen Vieren lächerlich anmutend wie ein typisch weiblicher Asia-Gruselgeist bewegt) zudem an einer unheimlichen Ausstrahlung, geschweige denn einer funktionierenden Mystik fehlt, ist das bei routinierter Umsetzung ohne stimmige Atmosphäre alles zu wenig, um von einem amüsanten Filmchen für zwischendurch zu sprechen. Angenehmer als solch unterirdische Gülle wie "GingerClown" ist er aber zumindest doch.  OFDb

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