An Killerhunde-Filmen mangelte es innerhalb der ersten Tier-Horror-Welle nicht. Egal ob "Killerhunde", "Cujo", "Der Höllenhund", "Play Dead", "Bloodline - Zum Killen dressiert" oder "Zoltan - Draculas Bluthund", sie alle sind jedoch erst nach "In der Falle - Angriff der Killerhunde" entstanden, den man zwar ebenfalls als Tier-Horror verstehen kann, der aber hauptsächlich als eine Art Survival-Thriller daher kommt. Mit James Brolin scheint er in der Hauptrolle gut besetzt zu sein, aber der überzeugt nicht wirklich, zumindest spielt er weit entfernt von seiner gelungenen Darbietung in "Westworld". Vielleicht benötigt der Mann, von dem ich keine weiteren Rollen kenne, auch einen guten Regisseur, der ihn an die Hand nimmt. Einen solchen hatte er mit Frank De Felitta jedoch nicht am Start, der zwar mit "Die Nacht der Vogelscheuche" einen akzeptablen Beitrag zum Genre Horror hinbekommen hat, jedoch nie mehr als TV-Niveau ablieferte. Sein fünfter und letzter Film sollte "Final Instinct" sein, der mit Sharon Stone besetzt wie ein billiger Nachzügler von "Basic Instinct" klingt, interessanter Weise jedoch ein Jahr vor diesem Kinoerfolg entstanden ist. Wie auch immer, auch sein "Trapped" (Originaltitel) ist lediglich Mittelmaß geworden, obwohl er sich deutlich vom später üblichen Hunde-Horror unterscheidet.
Durch die starke Betonung auf die menschliche Gebrechlichkeit, kommt "Doberman Patrol" (Alternativtitel) eine Spur realitätsorientierter daher, als man vermuten würde. Chuck blutet, und je mehr er mit seiner mit einem Gürtel abgebundenen Wunde unterwegs ist, umso mehr schwinden seine Sinne und seine Kraft. Abwehrmethoden funktionieren meist ganz knapp, manch andere lassen sich nicht durchsetzen wie erhofft, oder scheitern gar, wofür insbesondere die angenehm lang gezogene Situation steht, in welcher der kurz vor dem Zusammenbruch stehende Protagonist mittels einer Angel versucht an ein Bogenschieß-Set zu gelangen. Leider ist diese gelungene Szene jedoch ein recht einsamer Moment inmitten eines Filmes, der das eigentlich wunderbar minimalistische Potential seiner Geschichte kaum wahrnimmt. Zum einen konzentriert sich das Drehbuch viel zu sehr auf die zukünftigen Retter des Mannes, welche in ihren schrecklich überzogenen Geschlechter-Klischee-Rollen immer wieder pseudo-dramatische Dialoge von sich lassen, zum anderen wird Chuck zu wenigen Situationen mit den Hunden ausgeliefert. Da wäre sowohl im Bereich der Schauwerte und der Action mehr möglich gewesen, als auch in bedrohlichen, langsam angegangenen Momenten, die ebenfalls zu kurz kommen.
Oftmals nicht überzeugen wollende Tierdressuren stehen einem besseren Erlebnis ebenfalls im Weg, so dass Werke, wie der eigentlich viel zu arg konstruierte "Mamba", bei vergleichbarer Geschichte tatsächlich besser weg kommen. Selbst der herrlich trashige "Shopping", der Mitte der 80er Jahre die Hunde gegen Killerroboter und Chuck gegen eine Gruppe Teenager austauschte, guckt sich wesentlich kurzweiliger als der gut gemeinte "In der Falle" (Alternativtitel), der aber zumindest manch interessante Ansätze bietet. Neugierig gewordene Stammzuschauer des Genres können bei wenig Erwartungen somit trotzdem einmal einschalten, sollten jedoch nicht unbedingt zu einer der bislang in Deutschland erschienenen DVDs greifen. Ich habe noch selten eine derart billig zusammengeschusterte Veröffentlichung erlebt. Das Bild des nur auf deutsch abzuspielenden Filmes ist auf VHS-Niveau, inklusive mancher Bildverunreinigungen der als Vorlage dienenden Kassette, und das Menü der Disc bietet lediglich eine Abspielfunktion. Es gibt zusätzlich zu den fehlenden Extras somit nicht einmal ein Kapitelmenü anzuwählen. Andererseits bin ich froh um jeden Film, der es irgendwie auf das Medium DVD schafft. Aber ich bin schließlich auch mit VHS-Kassetten cineastisch aufgewachsen und dementsprechend schmerzfreier was dies betrifft, als der durchschnittliche Film-Fan von heute. OFDb
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