06.08.2021

THE FURIES (2019)

Es ist nicht zu übersehen, dass der Australier Tony D'Aquino mit seinem eigens geschriebenen Spielfilm-Debüt "The Furies" am liebsten eine neue Filmreihe ins Leben rufen würde, so spät wie er uns, zuvor nur angedeutet, konkretere Blicke hinter den Ereignissen im Wald gewährt, freilich ohne das Geheimnis im vollen Ausmaß auszuleuchten. Das was man da erfährt ist so wenig neu, wie die Ereignisse im Hauptgeschehen mitten im Wald. Aber der Mix aus "Freitag der 13.", "Hostel", "Slashers" und "Cabin in the Woods" weiß genügend zu gefallen, so dass die angedeuteten Ereignisse eines möglichen Teil 2 neugierig machen, so verspielt wie sich das Erstling guckte. Dem mangelt es nicht an drastischen Augenblicken, die harten Gore-Momente haben es wahrlich in sich. Aber ein Hauch schwarzer Humor weht oft mit, auch wenn er meist eher bitter anmutet als so fröhlich wie in jener Szene auszufallen, in welcher einer der maskierten Killer der Heldin fröhlich zuwinkt. 

Meist steht Flucht und Jagd auf dem Programm, und da darf man sich schon wundern, dass "The Furies" in seiner doch eher monotonen Erzählung nicht zu lahm ausgefallen ist. Dass man auch bei der x-ten ähnlichen Situation, eines seit 20 Jahren in diversen Horrorfilmen widergekäuerten Szenarios, nicht gelangweilt auf die Uhr blickt, liegt aber auch an den passend besetzten Frauen, welche ihren eher flach gezeichneten Klischee-Figuren mit der nötigen Mimik genug Leben einhauchen, um sie als individuelle Menschen wahrzunehmen. Deren recht echtes Wirken steht zwar im Widerspruch zu einem völlig unrealistischem Geschehen, in welchen harte Verwundungen weggesteckt werden wie kleine Kratzer am Körper (was soll schon an einer vom Messer durchbohrten Hand oder einer Axt im Rücken schmerzvoll sein?), aber es ist eben hauptsächlich der menschliche Faktor, welcher Interesse für die Teenager und ihr Schicksal verursacht. Die Dialoge bleiben hingegen so eintönig wie der Großteil der Handlung. 

Ich persönlich fand es positiv, ob von D'Aquino so gewollt oder nicht, dass die zentrale Heldin keine Sympathiefigur ist, was bereits in der Eingangssequenz vor der Entführung spürbar ist. Doch sie ist taff, handelt überlegt, und auch ihr epileptisches Leiden, das stets zu übelsten Zeitpunkten stattfindet, bereichert das Treiben in "The Furies" ein wenig. Das Rätselraten des großen Warums, gerade mit erstem kurzen Blick hinter die Kulissen zur Mitte des Films, sorgt für den Rest, so dass für den anspruchslosen Vielseher mit brauchbaren Figuren, einem reizvollen Rätsel und sehr blutigen Bildern (freilich nur in der Unrated-Fassung) ein überraschend kurzweiliges Happening entstanden ist, das meiner Meinung nach gern in Serie gehen kann. Die Fortsetzung könnte dann so eine Art "Resident Evil" trifft auf "I Spit on Your Grave" werden. Da man im Netz eher auf negative Meinungen zu diesem gar nicht mal so üblen Trivialprodukt trifft, bleibt es jedoch fraglich, ob es tatsächlich zu einer Fortsetzung kommen wird.  OFDb

1 Kommentar:

  1. Ich fand den Film leider viel zu vorhersehbar... Und irgendwie so gar nicht gut... Unsympathische Figuren, abgespeckte Gewalt... Naja... Meh...

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